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Biographie Tanja Becker-Bender

Violine

Tanja Becker-Bender, geboren 1978 in Stuttgart, erhielt ihren ersten Violinunterricht im Alter von sechs Jahren und machte sich seit ihrem solistischen Konzertdebüt bei den Salzburger Schlosskonzerten im Alter von elf Jahren rasch einen Namen als eine der herausragenden Geigerpersönlichkeiten der jungen Generation. Die Frankfurter Allgemeine Zeitung charakterisiert ihr Spiel durch "völlig ausgereifte Virtuosität und phänomenale Intensität des Ausdrucks und der Balance". Ihre Interpretationen der Violinkonzerte von Beethoven und Brahms finden ebenso große Anerkennung wie die der Konzerte von Bartók, Berg, Stravinsky, Weill, Korngold und Philip Glass; 1997, gerade neunzehnjährig, hob sie das Violinkonzert von Rolf Hempel in der Uraufführung aus der Taufe.

Tanja Becker-Bender konzertierte als Solistin unter Kurt Masur, Gerd Albrecht, Fabio Luisi, Hubert Soudant, Hartrnut Haenchen, Uriel Segal und Ken-Ichiro Kobayashi zusammen mit namhaften Orchestern wie dem Tokyo Philharmonic Orchestra, dem Jerusalem Symphony Orchestra, dem Orchestre de la Suisse Romande, dem Singapore Symphony Orchestra, dem Yomiuri Nippon Symphony Orchestra, dem Mozarteum Orchester Salzburg, dem Orchestre Philharmonique de Monte-Carlo, dem Radio-Sinfonieorchester Stuttgart des SWR, dem Berliner Sinfonie-Orchester sowie dem Wiener und dem Prager Kammerorchester. Konzerte führten sie in bedeutende Konzertzentren wie Suntory Hall Tokyo, Lincoln Center New York, Victoria Hall Genf, Philharmonie und Konzerthaus Berlin, Gewandhaus Leipzig, Herkulessaal München. Sie gastiert regelmäßig bei internationalen Festivals, darunter das Schleswig-Holstein-Festival, das Beethoven-Fest Bonn, die Schwetzinger Festspiele, das Rheingau Festival, die Kronberg Academy, die Dresdner Musikfestspiele, das Festival von Flandern und die Chautauqua Institution (NY). Als Kammermusikerin trat sie zusammen mit Gidon Kremer, Yuri Bashmet, Boris Pergamenschikow und Amold Steinhardt auf. Recitals gab sie in New York, Buenos Aires, Montevideo, Paris, London, Brüssel, Rom und Wien. Ihre Programme erstrecken sich von der zyklischen Aufführung der Solowerke von Bach und Paganini über die der zehn Violinsonaten von Beethoven bis zur thematisch eingebundenen Präsentation von Werken unserer Zeit. Im Herbst 2004 gab sie ein von Publikum und Presse mit Begeisterung aufgenommenes Debüt-Recital im Wiener Musikverein zusammen mit dem Pianisten Oliver Kern.

Tanja Becker-Bender erhielt höchste Auszeichnungen beim "Concours International d'Execution Musicale" in Genf und beim Internationalen Violinwettbewerb "Premio Nicolo Paganini" in Genua, wo ihr zusätzlich ein Sonderpreis für die beste Interpretation eines zeitgenössischen Werkes verliehen wurde. Weitere bedeutende Auszeichnungen erspielte sie sich mit dem Bunkamura Orchard Hall Award in Tokio sowie mit ersten Preisen im Internationalen Violinwettbewerb "Premio Rodolfo Lipizer" in Gorizia, Italien, und im "Concours International de Musique de Chimay" in Belgien. Größte Anerkennung wurde ihr in den USA mit dem Gewinn des Houston Symphony League Awards im Jahr 2004 zuteil, der ihr eine Einladung zu einer Aufführung des 2. Violinkonzerts von Bartók mit dem Houston Symphony Orchestra einbrachte.

Für ihre musikalische Entwicklung prägend waren frühe Studien bei Wilhelm Melcher in der Vorklasse der Stuttgarter Musikhochschule, denen, nach dem vorzeitig abgelegten Abitur 1996, ein Studienjahr an der Guildhall School in London bei David Takeno folgte. Im Anschluss daran waren Günter Pichler an der Wiener Musikuniversität und Robert Mann an der Juilliard School in New York ihre wichtigsten Lehrer. Sie wurde gefördert von der Studienstiftung des deutschen Volkes, dem DAAD, der Kunststiftung Baden-Württemberg, der ZEIT-Stiftung und der Deutschen Stiftung Musikleben.

Das Mozarteum Argentino Buenos Aires betraute sie während einer Konzerttournee durch Südamerika mit der Abhaltung von mehreren Meisterkursen. Wiederholt leitete sie selbst eine Violin-Sommerakademie an der Ecole Normale de Musique Alfred Cortot in Paris und gab Workshops bei der Internationalen Kronberg Academy. Zum WS 2006/2007 wurde Tanja Becker-Bender auf eine Professur für Violine an der Hochschule für Musik Saar in Saarbrücken in der Nachfolge von Maxim Vengerov berufen.

Unter ihren Projekten im Jahr 2007 sind insbesondere ihr Debüt in der Weill Recital Hall (Carnegie) in New York, eine erneute Südamerika-Tournee auf Einladung des Mozarteum Argentino Buenos Aires und Konzerte mit den Stuttgarter Philharmonikern, dem Museumsorchester Frankfurt, dem Kurpfälzischen Kammerorchester und dem Stuttgarter Kammerorchester unter Dennis Russell Davies zu nennen. Zusammen mit dem Pianisten Oliver Kern wird sie in der Schweiz den kompletten Zyklus der zehn Violinsonaten von Beethoven aufführen.

Neben zahlreichen Rundfunk- und Fernsehaufzeichnungen erschien beim belgischen Label Pavane ihre erste CD mit Werken für Violine und Klavier von Antonín Dvořák und bei Brilliant Classics in Holland eine weitere CD mit vier Violinkonzerten von Tomaso Albinoni. Tanja Becker-Bender spielt eine Violine von Giuseppe Guarneri del Gesu (Cremona 1728) aus dem Deutschen Musikinstrumentenfonds, Eigentum von "Blue de Brasil" der Fazenda Ipiranga.