Am Kirchplatz
Benennungsdatum
Benennung nach der alten Flurbezeichnung „Auf dem Kirchhofe“ seit 20.01.1955 (H)
Lage
Ortsteil Hennen, zwischen Ohler Weg und Hennener Straße // Straße in der Karte anzeigen
Erläuterung

Im Mittelpunkt des Platzes steht die um 1170 erbaute Johanneskirche mit dem später erbauten Turm (Turmuhr seit 1894). Sie stellt in ihrer Bauart eine typische westfälische Kreuzkirche dar. Die Pfarrei St. Johannes Baptista in Hennen wird in einer Urkunde des Klosters Oelinghausen vom Jahre 1241 zum ersten Mal erwähnt. Die Kirche ist eine Eigenkirche des Hauses Hennen gewesen und von diesem errichtet worden, vermutlich zwischen 1150 und 1170. Im Mittelalter unterstand sie der Groß-Pfarrei St. Vincentius in Menden und gehörte zum Dekanat Attendorn.
Die heutige evangelische Kirche ist nach einer Überlieferung Johannes dem Täufer geweiht.
Der Kirchplatz war bis 1860 auch Friedhof.
In der Johanneskirche wurde 1539 durch den Vikar Sessinghuß die ev. Lehre verkündet. Seit dem 17. Jh. gab es durch die territoriale Zugehörigkeit Hennens zur Grafschaft Limburg sowohl eine reformierte als auch eine luth. Gemeinde im Ort, die dasselbe Gotteshaus für ihre Gottesdienste benutzten (daher evangelische Johanneskirche).
Die alte reformierte Schule (erbaut 1790) befand sich auf dem Kirchplatz. Sie war zunächst einklassig und wurde 1807 vergrößert, 1812 um eine Lehrerwohnung erweitert. Dieses Schul- und Lehrerhaus wurde 1971 abgebrochen.
Auf dem Kirchplatz, an der Kirchhofsmauer, befand sich ein 13 mal 13 m kleines Fachwerkhaus. Dieses war das Armenhaus der evangelischen Kirchengemeinde. Es wurde 1971 abgebrochen.

Quellen und Literatur

2019 im Auftrag des Stadtarchivs Iserlohn redigierter Auszug aus:
Holtmeier, Hermann; Reinertz, Manfred: Iserlohner Straßennamen erzählen, hrsg. vom Förderverein Iserlohner Museen e.V., Iserlohn 2009 (Beiträge zur Heimatkunde für Iserlohn und den märkischen Raum; Band 19)

drucken