Der alte Flurname „Auf’m Linneborn“ (plattdt. „op’m Linneborn“) wurde schon vor 1926, wie ein alter Stadtplan bezeugt, in Am Linneborn geändert.
Die Flurkarte von 1829 enthält die Bezeichnung „Lindenboden“. Der Name „Linne“ bedeutet „Leinen“ und „Born“ so viel wie Quelle oder Brunnen. Es könnte somit „Leinenbrunnen“ oder „Leinenquelle“ bedeuten. Leinen ist die Bezeichnung für Textilien aus Flachsfasern. Da es in Iserlohn im 18. Jh. eine blühende Textilindustrie gab, ist es denkbar, dass hier auch Flachs angebaut wurde.
Andererseits könnte der Wortteil „Linne“ auch Linde bedeuten, ein Baum, der früher oft um Quellen stand, wie auch das Volkslied „Am Brunnen vor dem Tore, da steht ein Lindenbaum“ belegt. Welche Deutung hier in Frage kommt, muss offen bleiben.
Manches spricht für die „Vereinigung beider Deutungen“ durch die Tatsache, dass sich hier schon im Mittelalter eine alte Wäschebleiche befand, wie Horst Genschow annimmt.
2019 im Auftrag des Stadtarchivs Iserlohn redigierter Auszug aus:
Holtmeier, Hermann; Reinertz, Manfred: Iserlohner Straßennamen erzählen, hrsg. vom Förderverein Iserlohner Museen e.V., Iserlohn 2009 (Beiträge zur Heimatkunde für Iserlohn und den märkischen Raum; Band 19)