Am Tiefbau
Benennungsdatum
Frühere Bezeichnung (vor und seit 1866, vgl. Stadtplan von 1866) „Huckengasse“. Heutiger Name seit 10.07.1906 (I a)
Lage
Stadtkern Mitte und Nord, zwischen Sofienstraße und An der Isenburg // Straße in der Karte anzeigen
Erläuterung

Benannt nach der ehemaligen benachbarten Erzlagerstätte „Tiefbau von Hövel“, eine der wichtigsten alten Galmei-Gruben, benannt. Hier wurde seit 1856 Zinkerz gefördert und 1892 sogar bei einer Schachttiefe von 205 m noch eine 9. Tiefbausohle angesetzt. Am 31.12.1899 musste der Betrieb, u. a. wegen der verheerenden Bergschäden im Bereich des heutigen Schillerplatzes, stillgelegt werden. 1893 arbeiteten noch 393 Bergleute in der Grube. Der frühere Name „Huckengasse“ beinhaltet das nd. Wort Hucke = Kröte. Das vor der Stadtmauer liegende Umland zeigte sich vor 1730 im Wesentlichen unbebaut. Aufgrund des Regenreichtums in unserer Region waren insbesondere die Flächen zwischen heutiger Baarstraße, Gartenstraße, Sofienstraße / Hindenburgstraße und Mendener Straße Öd- und Sumpfland.
Anscheinend fanden sich hier an den Sümpfen und Tümpeln besonders viele Amphibien.
„Huck“ bedeutet andererseits auch eine auf dem Rücken getragene Last, z. B. eine „Hucke Holz“ (Huckepack tragen). Vielleicht benutzten die Bewohner Iserlohns diese Gasse, um ihre Felderträge oder Brennholz notgedrungen auf ihren Rücken nach Hause zu tragen.

Quellen und Literatur

2019 im Auftrag des Stadtarchivs Iserlohn redigierter Auszug aus:
Holtmeier, Hermann; Reinertz, Manfred: Iserlohner Straßennamen erzählen, hrsg. vom Förderverein Iserlohner Museen e.V., Iserlohn 2009 (Beiträge zur Heimatkunde für Iserlohn und den märkischen Raum; Band 19)

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