Am Toten Mann
Benennungsdatum
Frühere Bezeichnung „An dem doden Manne“ (nachweislich 1448). Heutiger Name vor 1902 (vgl. Adressbuch)
Lage
Ortsteil Dördel, Stichstraße der Hermannstraße nach Norden // Straße in der Karte anzeigen
Erläuterung

Benannt nach einer alten Flurbezeichnung, die ihren Namen nach dem benachbarten Galmeibergwerk „Toter Mann“ erhielt, das nur wenig verwertbare Erze zu Tage förderte.
Bürgermeister Lecke hatte 1729 das Schürfrecht für eine neue Galmeigrube am Dördel vom Limburger Grafen Moritz Casimir erhalten, da die Fundstelle damals auf Limburger Gebiet lag.
Nach Anfangserfolgen wurde diese Grube infolge unerfüllter Hoffnungen wieder zugeworfen. So schrieb Lecke im Jahre 1730 an den Limburger Grafen: „man habe zwar in 50 Fuß Tiefe eine Galmeiader von 1 Fuß Breite angehauen, diese sei aber nicht ergiebig genug“.
Der Bergbau gab weniger ergiebige Stollen einfach auf.
In der Bergbausprache bezeichnete man einen Versuchsstollen oder ein ausgeräumtes oder nicht mehr befahrenes Flöz als „Blindstollen“, auch „Toter Mann“ genannt. Lecke erwähnt in einer seiner Chroniken, dass die Bezeichnung „An dem doden  Manne“ bereits 1448 erwähnt wurde. Dies besagt, dass schon im 15. Jh. im Bereich des heutigen Dördels Bergbau betrieben wurde. Am 06.11.1979 beschäftigte sich der Iserlohner Rat mit der Straßenbezeichnung: Ein Anlieger beantragte die Umbenennung der Straße, weil „Am Toten Mann“ schreckerregend sei und der schönen Lage der Straße widerspreche. Da von 30 Anliegern über 18 Jahren aber 17 für die Beibehaltung der Bezeichnung waren, schloss sich der Rat der Stadt einstimmig derem Votum an.

Quellen und Literatur

2019 im Auftrag des Stadtarchivs Iserlohn redigierter Auszug aus:
Holtmeier, Hermann; Reinertz, Manfred: Iserlohner Straßennamen erzählen, hrsg. vom Förderverein Iserlohner Museen e.V., Iserlohn 2009 (Beiträge zur Heimatkunde für Iserlohn und den märkischen Raum; Band 19)

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