Auf einer alten Flurkarte von 1866 ist gut zu erkennen, dass die Gegend bis zum Bömberg noch unbebaut und durch Gärten, Felder und wilde Flächen charakterisiert war.
Hier lagen bis in die 1920er Jahre die Gartengrundstücke der Iserlohner Bürger, die durch kleine Wege und Gässchen miteinander verbunden waren. Vermutlich führten hier sieben Gässchen, wohl eher Trampelpfade, zu den hier liegenden Gartengrundstücken.
Die bauliche Erschließung des ganzen Geländes erfolgte Ende der 1920er Jahre. Nach Fertigstellung der Wegverbindungen am Bömberg-Gelände wurde diese Straße nach der alten Flurbezeichnung „An den Sieben Gäßchen“ benannt. Der Ratsbeschluss entschied diesen Namen, wogegen die Bau-Deputation am 08.02.1926 den Namen „Siebengäßchenweg“ vorschlug. Auch die benachbarten Straßen (siehe An den Stadtsgärten, Gartenstraße und Tyrol) erinnern an die alte Gartenpracht, die hier einmal das Erscheinungsbild des Bömbergs prägte.
Im Dritten Reich erhielt die Straße 1938 den Namen „Josef-Wagner-Straße“. Josef Wagner (1899-1945) war von 1928 bis 1941 NSDAP-Gauleiter des Gaus Westfalen-Süd, 1935 bis 1940 auch Gauleiter und Oberpräsident von Schlesien. Wegen seiner katholisch-kirchlichen Haltung fiel er später in Ungnade, wurde vor 1944 verhaftet und 1945 ermordet.
Die Benennung in „Carl-Peters-Straße“ wurde 1943-45 nach dem Afrikaforscher und Kolonialpionier Dr. Carl Peters (1856-1918 ) gewählt (siehe hierzu auch IKZ vom 9.7.1943) . Dieser heiratete 1909 eine Tochter des Iserlohner Unternehmers und Kommerzienrats Friedrich Hermann Herbers. Dieser Dr. Peters hat nichts mit der heutigen Peterstraße zu tun, was früher fälschlicherweise angenommen wurde.
Das denkmalgeschützte Haus Nr. 9 ist ein 1935 für Herrn Hermann Herbers von dem Iserlohner Architekten und Schinkelpreisträger Alwin Dossmann geplantes Wohnhaus.
2019 im Auftrag des Stadtarchivs Iserlohn redigierter Auszug aus:
Holtmeier, Hermann; Reinertz, Manfred: Iserlohner Straßennamen erzählen, hrsg. vom Förderverein Iserlohner Museen e.V., Iserlohn 2009 (Beiträge zur Heimatkunde für Iserlohn und den märkischen Raum; Band 19)