Die nach Julius Theodor Baedeker benannte Straße verläuft westlich der Grund- und Hauptschule Wiesengrund.
Der Buchhändler und Verleger Julius Theodor Baedeker, geb. 18.12.1814 in Witten, gest. 26.03.1880 in Iserlohn, studierte Geschichte und Philosophie in Halle. Seine Ausbildung absolvierte er 1830 bei dem Buchhändler Wilhelm Langewiesche (siehe Langewieschestraße) in Iserlohn, Unnaer Straße Nr. 9. Er wurde tätig als Filialleiter Langewiesches in Barmen und später als Leiter des Baedeker-Verlages in Essen. 1843 gründete Baedeker einen eigenen Verlag in Elberfeld und eröffnete 1846 eine Filiale in Iserlohn (Buch-, Kunst- und Musikalienhandlung). 1852 verkaufte er sein Elberfelder Geschäft und verlegte den Verlag ganz nach Iserlohn, Unnaer Straße 19. Er übernahm 1847 als Herausgeber die älteste Iserlohner Tageszeitung und betätigte sich ab 1860 auch als Bergbau-Unternehmer. Die Söhne Baedekers verlegten den Verlag 1887 nach Leipzig. Die im Dritten Reich geführte Bezeichnung „Blücherstraße“ (28.11.1935 I b) erfolgte vermutlich im Zusammenhang mit der Errichtung der „Blücher-Kaserne“ an der Schulstraße.
Gebhard Leberecht Fürst Blücher von Wahlstatt (1742–1819) war preußischer Feldmarschall und besiegte Napoleon als volkstümlicher Feldherr in den Freiheitskriegen von 1813–1815.
Der letzte Teil der Bädekerstraße von Im Wiesengrund nach Osten hinter die Schule mündet als Sackgasse und Teil der ehemaligen, zur Mendener Straße führenden Schulstraße.
Übrigens gibt es in Berlin einen Baedekerweg. Hierbei handelt es sich um einen Karl Baedeker (1801–1859), Buchhändler und Herausgeber der bekannten Reiseführer. Er war ein Vetter unseres Iserlohner Verlegers.
2019 im Auftrag des Stadtarchivs Iserlohn redigierter Auszug aus:
Holtmeier, Hermann; Reinertz, Manfred: Iserlohner Straßennamen erzählen, hrsg. vom Förderverein Iserlohner Museen e.V., Iserlohn 2009 (Beiträge zur Heimatkunde für Iserlohn und den märkischen Raum; Band 19)