Düingser Mühle
Benennungsdatum
Frühere Bezeichnung „Am Düingser Weg“ (schon vor 1866) wegen einer alten Mühle dort. Heutiger Name vor 1971
Lage
Ortsteil Griesenbrauck, Stichweg von der Seilerseestraße nach Norden Richtung Franzberg // Straße in der Karte anzeigen
Erläuterung

Die Siedlung Düingsen ist 1501 als „Duynchusen“ und 1596 als „Duinkhusen“ belegt und benannt nach dem Personennamen „Dudo“ („Dulloh“ = „Dudeloh“, ebenfalls nach „Dudo“).
Der Name Düingsen deutet evtl. auf eine Besiedlung zwischen 600 und 900 nach Christi Geburt hin.
Die im Griesenbrauck am Baarbach gelegene Straße wurde nach einer Wassermühle benannt, die in Düingsen stand. Düingsen war eine Gehöftgruppe am Caller Bach, nahe der Einmündung in den Baarbach, und gehörte vormals zur Gemeinde Oestrich. Ein schon für 1203 genanntes Bauernerbe „Dudinchusen“ kann, bei der Häufigkeit des Namens, nicht sicher mit Düingsen identifiziert werden. Erst die 1419 erwähnte Mühle zu „Dudinchusen“ lässt sich eindeutig darauf beziehen. Dass diese Mühle hinter dem heutigen Haus der Familie Heumann „Düingser Mühle 15“ stand, beweisen auch zwei Mühlsteine, die bei Ausgrabungsarbeiten auf dem Gelände des Hauses gefunden wurden.
Düingsen bildet mit Bixterhausen, Köbbingsen, Gaxberg und Wulfringsen die ältesten Teile der Ortschaften Sümmern und Griesenbrauck, zu denen später noch weitere kamen.
Die zwei Düingser Höfe im heutigen Stadtteil Griesenbrauck sind schon 1611 in der Beschreibung der limburgischen Grafschaftsgrenzen bezeugt, dürften aber auch hundert Jahre älter sein. In einer Liste der Nutzungsberechtigten (Erben) der Iserlohner Mark aus dem Jahre 1697 werden der „oberste“ und der „niederste Hof zu Düinghaußen“ genannt. Die größeren Düingser Höfe hatten auch als „Auswärtige“ Nutzungsrechte in der Iserlohner „Untersten Mark“, die größtenteils im (Hohen)Limburger Gebiet lag.
Im Jahre 1419 wird schon eine Mühle zu „Dudinchusen“ erwähnt, von der im Jahre 1739 festgestellt wird, dass sie in der Grafschaft Limburg liege und daher keine Rechte in der Grafschaft Mark besitze. Diese Mühle gehörte wahrscheinlich dem Landesherrn, dem Grafen von Altena-Mark, seit 1614 dem Kurfürsten von Brandenburg und danach den Königen von Preußen, denn sie wird in den älteren Quellen als „Königlich-Preußische Bannmühle“ bezeichnet.  
Im Jahre 1838 kauften die Fabrikanten Johann Dunker und Franz Maste die Mühle. Der Besitz ging nach dem Tod von Franz Maste im Jahre 1845 an seine Söhne Karl, Hermann und Ludwig Maste über. Wahrscheinlich stellten diese dann den Betrieb der Mühle ein, denn in der Gebäudesteuer-Rolle der Gemeinde Calle von 1895/96 wird unter „Düingser Mühle Nr. 32“ nur ein Wohnhaus mit Hofraum aufgeführt, das 1896/97 abbrannte und von Diedrich Isenberg, der das Grundstück zwischenzeitlich kaufte, 1897/98 als Schmiede wieder aufgebaut wurde. 1913 gab es noch zwei weitere Schmieden hier, und zwar im Hause der Düingser Mühle Nr. 24.
1836 wird der Landwirt Heinrich Wilhelm Risse, genannt Storckmann zu Herbeck, als „Besitzer des obersten Hofes zu Düingsen“ genannt. Der niederste Hof ist der „Böllings Hof“, der schon 1734 von der Familie Bölling bewirtschaftet wurde. Heute zählt die Bauernschaft Düingsen zu Griesenbrauck.
1808 wurde die Ortschaft Düingsen der Mairie (Bürgermeisterei) (Hohen-)Limburg zugeteilt. Die Bauernschaft Düingsen, die bis dahin zu Oestrich gehörte, wurde mit dem Ortsteil Gerlingsen am 30.09.1956 in die Stadt Iserlohn eingegliedert.

Quellen und Literatur

2019 im Auftrag des Stadtarchivs Iserlohn redigierter Auszug aus:
Holtmeier, Hermann; Reinertz, Manfred: Iserlohner Straßennamen erzählen, hrsg. vom Förderverein Iserlohner Museen e.V., Iserlohn 2009 (Beiträge zur Heimatkunde für Iserlohn und den märkischen Raum; Band 19)

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