Dulle bedeutet so viel wie „Hügel, Kuppe, Wölbung, Beule“, auf Plattdeutsch „Düllen“.
Walter Ewig schreibt, dass der Dullenhof zur Horst zum ersten Mal 1364 in der Lehnrolle „das olde Register“ des Dietrich IV. von Limburg genannt sei.
Im 30-jährigen Krieg wird das erste Mal der Bauer Jürgen Dulle zur Horst erwähnt, dem vier große Kupferkessel gestohlen wurden. Er besaß einen Hof am heutigen Oberer Rheinermarkweg.
Das Bestehen des Hofes „zu Horst“ geht bis in das 16. Jh. zurück. Am 15.06.1602 wird Albrecht Selbach, gen. Lohe auf Haus Ohle bei Hennen als Besitzer des Hofes benannt. Der Hof war damals ein Waldgut mit Kornbrennerei und Ziegelbrand. Die Familie Dulle wird bis 1820 als Eigentümer angegeben. 1901 kaufte der Landwirt Heinrich Becker den Hof mit 135 Morgen Land. Seine Nachkommen leben heute noch auf dem Hof Becker-Horst. Der Hof wurde 1954 von Refflingsen nach Rheinen-Rheinermark umgemeindet.
Da das Geschlecht der Dulle mehrere Höfe besaß (Letmathe, Oestrich, Dröschede, Hemer und Iserlohn) vermutet W. Bleicher, dass das Stammhaus des Geschlechtes der Dullen am Dullenstein (Kreuzberg) auf dem späteren Hof Stamm in der Grüne lag. Auf dem Kreuzbergfelsen steht heute das Eiserne Kreuz. Das Wort „Dullenberg“ bedeutet so viel wie Berg des (Bauern) Dulle (Genitiv: des Dullen). In Namen kann der „Dulle“ auch der Tolle (hdt.) bedeuten.
2019 im Auftrag des Stadtarchivs Iserlohn redigierter Auszug aus:
Holtmeier, Hermann; Reinertz, Manfred: Iserlohner Straßennamen erzählen, hrsg. vom Förderverein Iserlohner Museen e.V., Iserlohn 2009 (Beiträge zur Heimatkunde für Iserlohn und den märkischen Raum; Band 19)