Düsingstraße
Benennungsdatum
Frühere Bezeichnung „Schledde“. Heutiger Name vor 1905 (vgl. Adressbuch von 1905)
Lage
Ortsteil Ackenbrock, Verbindungsstraße zwischen Untergrüner Straße / Grüner Talstraße und Igelstraße / Karl-Arnold-Straße // Straße in der Karte anzeigen
Erläuterung

Diese Straße nannte sich in alter Zeit „Schledde“ (= Kalktrockental). Die Düsingstraße wurde nach einer alten Gaststättenfamilie benannt, die im 18. Jahrhundert dort lebte und eine Gaststätte betrieb. Der Gasthof Düsing taucht 1709 in einer Steuerliste der Grafschaft Limburg erstmals auf. Von 1858 bis 1903 befand sich in dem Gasthof die Poststelle „Grüne in Westfalen“.
1904 übernahm August Zobel den Gasthof, dessen Familie es mehrere Generationen lang betrieb. Heute  ist das Gasthaus in der vierten Generation Eigentum der Familie Zobel. Die Düsingstraße war früher die Grenze der Grafschaft Mark und der Grafschaft Limburg . Hier endete auch die Straße, weiter ging es nicht, denn das gesamte Grüner Tal war früher ein Sumpfgebiet mit undurchdringlichem Dickicht, das einem Urwald gleichkam und sich bis zur Lenne hinzog. Lediglich zur Obergrüne führte ein Hohlweg durch die Wälder. Bis zur Gründung des Märkischen Kreises am 1. Januar 1975 verlief hier immer noch die Stadtgrenze zu Letmathe. So gab es bis 1975 die Hausnummer Düsingstraße Nr. 2 zweimal, einmal auf Iserlohner und einmal auf Letmather Stadtgebiet.
„Düsing“ bedeutet nach Woeste im Mittelniederdeutschen „Gürtel“ (mnd. „Dusink“ = ein mit Schellen oder Glöckchen besetzter Gürtel).

Quellen und Literatur

2019 im Auftrag des Stadtarchivs Iserlohn redigierter Auszug aus:
Holtmeier, Hermann; Reinertz, Manfred: Iserlohner Straßennamen erzählen, hrsg. vom Förderverein Iserlohner Museen e.V., Iserlohn 2009 (Beiträge zur Heimatkunde für Iserlohn und den märkischen Raum; Band 19)

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