Friedrichstraße
Benennungsdatum
Frühere Bezeichnungen „Auf’m Gossen“ (17./18. Jh.), „Wermingser Weg“ (vor 1829), „Iserlohn-Wimberger-Chaussee“ (1887), „Iserlohn-Deilinghofer-Actienstraße“ (1867). Heutiger Name vor 1866 (vgl. Adressbuch 1866)
Lage
Stadtkern Ost und Stadtkern Mitte, zwischen Wermingser Straße und Westfalenstraße // Straße in der Karte anzeigen
Erläuterung

Friedrich ist ein männlicher Vorname (ahd. „Friedefürst“).
Die Friedrichstraße nannte sich in alter Zeit „Gossen“ und vor dem Jahre 1829 noch „Wermingser Weg“. Sie war schon immer eine wichtige Einkaufsstraße und die Ausfallstraße nach Osten in Richtung Hemer und zum Hochsauerland.
Die Benennung in Friedrichstraße erfolgte im 19. Jh. – wie in fast allen preußischen Städten – zusammen mit Wilhelmstraße nach den preußischen Königen als Landesherrn.
Laut R. Oventrop (Liebenswerte Heimat, 1995, S. 396) wurde die Straße nach dem Kronprinzen, späteren Heerführer und Kaiser Friedrich III. benannt. Dies ist jedoch unwahrscheinlich, da die Benennung vor 1866 erfolgte. Friedrich III. wurde erst 1888 Kaiser und regierte nur 99 Tage. Er starb im Dreikaiserjahr 1888.
Die alte Bezeichnung „Gossen“ oder „Auf’m Gossen“ wurde gewählt, weil hier das Regen- und das Abwasser in einer „Guorte“ (Gosse, Rinne) gesammelt und zum Hohler Weg in Richtung Baarbach abgeleitet wurde.
Denkmalgeschützt sind die Geschäftshäuser Nr. 4 (1860/1910) und Nr. 3 (um 1900) mit noch im Ursprung erhaltener Erdgeschoss-Ausführung.
Zudem liegt an der Friedrichstraße das Kreishaus des früheren Kreises und späteren Landkreises Iserlohn, des jetzigen Märkischen Kreises mit der Kreispolizei (Nr. 70), sowie ab 1985 das neue Amtsgericht (Nr. 108).

Quellen und Literatur

2019 im Auftrag des Stadtarchivs Iserlohn redigierter Auszug aus:
Holtmeier, Hermann; Reinertz, Manfred: Iserlohner Straßennamen erzählen, hrsg. vom Förderverein Iserlohner Museen e.V., Iserlohn 2009 (Beiträge zur Heimatkunde für Iserlohn und den märkischen Raum; Band 19)

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