Gerkendahler Weg
Benennungsdatum
Name seit 20.01.1955 (H)
Lage
Ortsteil Drüpplingsen, zwischen Drüpplingser Straße und Stadtgrenze Menden // Straße in der Karte anzeigen
Erläuterung

Alte Flurbezeichnung „Gerkendahl“ (früher Haus Gerkendahl): Einzelhof und Adelssitz mit Kapelle in der Bauernschaft Drüpplingsen, Gemeinde Hennen, an der limburgischen Ostgrenze. Das „Haus Gercinole“ wird zuerst 1243 als märkisches Lehngut genannt. Wann es erbaut wurde, entzieht sich unserer Kenntnis. Obwohl Gerkendahl auf Limburger Gebiet lag, blieb es bis 1729 in märkischem Besitz. 1347 als „Gerkincole“ erwähnt, dem „Ger(d)eko“ = Mannesname Gerhard, Gerd bzw. seiner Sippe(-ing) gehörendes „ol“ = wasserreiches Wiesengelände – Bachaue, 1375 „Gerkenole“. Gerkendahl befestigte sich als Wasserburg im Wiesental des Abbabachs. Die Burgtürme hatten eine quadratische Form und waren mit dem Hauptbau verbunden.
Die Reihe der adligen Familien und späteren bürgerlichen Eigentümer auf Gerkendahl sind seit 1243 nachweisbar, im 13. Jh. die Herren von Gerkenohl (z. B. Gervinus).
Zum Hause Gerkendahl gehörte auch die Eichelberger Mühle, eine Privatmühle. Jedoch unterlagen die Limburger Bauern in Hennen bzw. Drüpplingsen dem Mahlzwang. Sie durften nicht die benachbarte Mühle benutzen, sondern mussten bis zur Elseyer Mühle fahren, die im Besitz der Limburger Grafen war.
1361 hatte Wilhelm von Dahlhausen, Herr zu Gerkenole, die Kapelle zu Gerkendahl gestiftet und veranlasste den Bau im ehemaligen Waldgelände „im Hagen“. Sie war eine Tochterkirche von St. Vincenz, Menden. 1770 war die Kapelle schon zur Ruine verfallen und hatte weder Dach noch Türen.

Quellen und Literatur

2019 im Auftrag des Stadtarchivs Iserlohn redigierter Auszug aus:
Holtmeier, Hermann; Reinertz, Manfred: Iserlohner Straßennamen erzählen, hrsg. vom Förderverein Iserlohner Museen e.V., Iserlohn 2009 (Beiträge zur Heimatkunde für Iserlohn und den märkischen Raum; Band 19)

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