Hellweg
Benennungsdatum
Frühere Bezeichnungen teilweise „Bremkerweg“ 27.12.1914 (Oe) und „Bremker Straße“ bis 07.10.1975 (I e). Heutiger Name des Westteils seit 15.06.1972 (L) und des Ostteils seit 30.01.1969 (I b)
Lage
Straße zwischen Kampstraße / Im Hütten und Dortmunder Straße / Schapker Weg in den Ortsteilen Dröschede und Kuhlo // Straße in der Karte anzeigen
Erläuterung

Diese in den 1960er Jahren ausgebaute Kreisstraße (K 4357) liegt ungefähr auf der Trasse des alten Königsweges, der seit der Steinzeit bis zum 17. Jh. eine wichtige Ost-West-Verbindung darstellte. Sie wurde in unserem Raum auch stellenweise Königsstraße genannt und war im Karolingerreich die Heerstraße zwischen dem Sauerland und dem Teutoburger Wald bei Paderborn, die eine Kette königlicher Pfalzen (Keimzellen westfälischer Städte) miteinander verband. Sie war von großer militärpolitischer und kultureller Bedeutung. Das Bestimmungswort „Hell“- könnte auf Hall in Bedeutung „Salz“ zurückgehen, da auch auf dem Hellweg im Ruhrgebiet nachweislich Salz seit urgeschichtlicher Zeit transportiert wurde. Eine zweite Deutungsmöglichkeit bietet das Wort Halle (von Halde) = Hang, Abhang.
Eine dritte Deutung liefert evtl. das englische „hill“ = Hügel, demnach bedeutet Hellweg „Weg am Hügel“, was bei der hügeligen Landschaft bei Dröschede und Iserlohn auch zutreffen könnte. Über die richtige Deutung ist man sich bis heute nicht sicher.
Der Hellweg führte seit fast 1.000 Jahren von Oestrich über den Dröscheder Berg nach Iserlohn. Mit der wachsenden Bedeutung der Stadt Iserlohn verlagerte sich der Hauptverkehr auf diese Straße. Hierüber führte die 1732 errichtete regelmäßige Postverbindung Iserlohn–Altena. Die Post verkehrte hier zunächst als Fußbotenpost und erst ab 1789 als Fahrpost. Als 1808 die Kunststraße Letmathe–Grüne–Iserlohn gebaut wurde, verlor sie somit die Bestimmung als Poststraße. Jahrhundertelang ist die Straße von Handwerkern und Kaufleuten, aber auch von kriegerischen Horden und Plünderern benutzt worden, welche die Bevölkerung häufig drangsalierten. Unser heutiger noch erhaltener Hellweg führt von der Kreuzung Schapker Weg / Dortmunder Straße in Richtung Dröschede. Er ist nicht identisch mit der historischen Straße. Sie erinnert aber an die damals so wichtige Handelsroute.

Quellen und Literatur

2019 im Auftrag des Stadtarchivs Iserlohn redigierter Auszug aus:
Holtmeier, Hermann; Reinertz, Manfred: Iserlohner Straßennamen erzählen, hrsg. vom Förderverein Iserlohner Museen e.V., Iserlohn 2009 (Beiträge zur Heimatkunde für Iserlohn und den märkischen Raum; Band 19)

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