Hennener Straße
Benennungsdatum
Frühere Bezeichnung „Hennen-Villigster-Actienstraße“ (1844), „Gemeinde-Chaussee“ (1905), „Hauptstraße“ (1955). Heutiger Name seit 21.10.1975
Lage
Ortsteil Hennen, zwischen In der Helle und Rheinener Straße // Straße in der Karte anzeigen
Erläuterung

Älteste Namensform des Kirchdorfes Hennen ist „de Hennene“. Nach neuesten Forschungen ist anzunehmen, dass Hennen seinen Namen von einem Bach ohne Namen (wegen des Namenübergangs) im Westen bzw. einem Gewässer (Henne, vgl. Sauerland) übernommen hat.
Aus dem Werdener Urbar (Grundbuch) ist zu rekonstruieren, dass es Hennen als einen Siedlungsplatz schon 1150 („Hennene“) gab. Die um 1170 gebaute Kirche zeugt von einem größeren Siedlungsort bzw. kirchlichen Einzugsbereich.
Das Hennener Wappen zeigt drei silberne Türme im roten Feld. Die drei Türme symbolisieren je ein steinernes Adelshaus auf dem Gebiet der Gemeinde, vom Haus Hennen angefangen, über Haus Ohle bis zur einstigen Wasserburg Gerkendahl. Dabei ist die Ortschaft Hennen vermutlich älter als das Haus Hennen. Es ist anzunehmen, dass diese Straße schon einige hundert Jahre alt ist, wenn auch nur als Hohlweg. Sie verband die Ländereien und Wiesen, Weiden, Felder und Wälder der Hennener Bauern und der Kirchengemeinde. Die „Hauptstraße“ (Hennener Straße), zieht sich in der Fortsetzung der Baarstraße von Iserlohn über die Helle zum Westausgang des Dorfes und bildet so das Rückgrat Hennens. 1844 entstand die Baarstraße – „Aktienstraße“ (Mautstraße) –, die von Iserlohn durch das Baartal über Kalthof nach Langschede führte. Die „Hennen-Villigster-Actienstraße“ verläuft im Bereich des Letteweges durch den zugeschütteten Burgteich der 1843 abgerissenen Wasserburg Haus Hennen. Im heutigen Haus Hennener Straße Nr. 51 war einst die Kgl. Preußische Posthalterei, an der vermutlich seit 1846 die Postkutschen zweimal täglich Halt machten.
Das schon um 1793 erwähnte Haus (heute Hennener Straße Nr. 19 / Ecke Am Kirchplatz) war wohl die bekannteste Gastwirtschaft in Hennen.
Mit der kommunalen Neuordnung  1975 wurde die Gemeinde Hennen zusammen mit ihren sieben Siedlungsplätzen ein neuer Stadtteil Iserlohns.
1850 baute Maler Johann Benedikt Heetmann sein Malergeschäft an die neu gebaute „Hennen-Villigster-Actienstraße“ (heute Hennener Straße Nr. 41). Sein Sohn Dietrich Heinrich Heetmann war Vater von elf Kindern, darunter Richard Heetmann (1881–1972), der spätere Lehrer und Heimatfreund zu Oestrich. Links neben Nr. 41 steht das 1903 gebaute und im gleichen Jahr eingeweihte Amtshaus.

Quellen und Literatur

2019 im Auftrag des Stadtarchivs Iserlohn redigierter Auszug aus:
Holtmeier, Hermann; Reinertz, Manfred: Iserlohner Straßennamen erzählen, hrsg. vom Förderverein Iserlohner Museen e.V., Iserlohn 2009 (Beiträge zur Heimatkunde für Iserlohn und den märkischen Raum; Band 19)

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