Die Benennung von „kroll“ = „kraus“ bezeichnet eine regellose („krause“) Gruppe von Menschen, Häusern, Dingen (Büsche, Bäume). „Kröllken“ bedeutet hier evtl. Häusergewirr.
Auch in Iserlohn gab es eine Straße mit diesem Namen. Diese alte Straße lag unterhalb der Obersten Stadtkirche. Der Weg wurde 1649 auch als „Crollenstraße“ bezeichnet. Hier wohnte der 1590 in Iserlohn geborene Bernhard Greving, der 1649/50 Bürgermeister der Stadt war. In den ältesten Urkunden wird schon vom „Kröllken“ an der Bauernkirche berichtet. Als die untere Stadt entstand, bauten die Bauern ihre Häuser noch planlos drauflos und so entstand ein Durcheinander von kleinen Fachwerkhäusern. Zur Zeit Friedrichs des Großen lagen hier an der alten Kirche nur 6 bis 7 Vikarien- oder Prediger-Häuser, eine regellose Häusergruppe, die noch bis in die jüngste Zeit in dem Straßennamen „Kröllchen“ weiterlebte. Die Bezeichnung „Im Kröllchen“ existiert heute nicht mehr. Die Straße heißt heute Inselstraße. „Im Kröllchen“ verband die Kluse mit der alten „Inselstraße“.
2019 im Auftrag des Stadtarchivs Iserlohn redigierter Auszug aus:
Holtmeier, Hermann; Reinertz, Manfred: Iserlohner Straßennamen erzählen, hrsg. vom Förderverein Iserlohner Museen e.V., Iserlohn 2009 (Beiträge zur Heimatkunde für Iserlohn und den märkischen Raum; Band 19)