Köbbingser Mühle
Benennungsdatum
Frühere Bezeichnungen „Mühlenweg“ (19.12.1955) (S) und „Köbbingser Weg“ (Adressbuch 1961). Heutiger Name seit 12.02.1976 (I b)
Lage
Straße zwischen Am Großen Teich und Barendorfer Straße im Bereich von Wulfringsen und Rombrock // Straße in der Karte anzeigen
Erläuterung

Die alte Flurbezeichnung „Köbbingser Mühle“ stand Pate bei der Namensgebung.
Der Ortsname „Köbbingsen“ wird sich vermutlich aus „to den Kobbinge-husen“ gebildet haben, was bedeutet: zu den Häusern der Leute, die von „Kobbo“ abstammen.
Die früher noch „Mühlenweg“ genannte Straße erhielt erst 1976 den heutigen Namen. Dieser alte Weg führte von Langschede zur allgemeinen Mahlmühle in Köbbingsen. Mit diesem Namen wird seit 1976 zugleich der Verbindungsweg bezeichnet, der früher von der Köbbingser Mühle entlang dem Baarbach-Mühlengraben zu einer südlich gelegenen ehemaligen Ölmühle sowie einer Sägemühle führte.
Der Name Köbbingsen deutet auf eine Besiedlung zwischen 600 und 900 n. Chr. hin. Köbbingsen bildet mit Bixterhausen, Gaxberg, Wulfringsen und Düingsen die ältesten Siedlungen der Ortschaft Sümmern.
Im Jahr 1204 übertrug das Domkapitel Köln dem „Gerlach von Sumberne“ und seinen gesetzlich leiblichen Erben wegen ihrer Treue und unermüdlichen Dienstbarkeit seinen Hofesverband in Sümmern gegen eine jährliche Pacht. Von den Höfen, die auf Sümmeraner Gebiet lagen, befand sich einer in Köbbingsen.
Johann von Sümmern versetzt 1400 den Hof Köbbinghusen an Cort von Ense aus Iserlohn.
1628 gehörte den Westrems, die das Verwaltergeschlecht stellten, der Köbbingser Hof samt einer Mahl- und Sägemühle. Die Kornmühle war eine Bannmühle, in der alle Bewohner der Herrschaft Sümmern ihr Korn mahlen lassen mussten. 1630 wird Klage darüber geführt, dass manche „Hobesleute“ bei „ausländischen“ Mühlen mahlen lassen und dadurch des Gutsherrn Einkünfte verringerten.
Die am Obergraben des Baarbachs in Köbbingsen gelegene alte gutsherrliche Sägemühle, die im Jahre 1851 zusammen mit der südlicher gelegenen alten Ölmühle (heute Köbbingser Mühle Nr. 45) und der nördlich von ihr gelegenen alten Mahlmühle (heute Köbbingser Mühle Nr. 41) an Franz Tillmann gekommen war, wurde im Jahre 1852 eine „Nadel-Schleif- bzw. Scheuermühle“. Seit 1878 gehörten die Mühlen dem Müller Peter Wilhelm Theodor Grote, danach seit 1895/96 Heinrich Grote und seit 1898/99 dem Müller Heinrich Spickhoff. Dieser betrieb die alten Mühlen als Nadelschleiferei und Nadelscheuerei. Die Schleifmühle diente später als Vernickelraum und wurde spätestens 1913 vom neuen Besitzer Josef Stratmann abgerissen.

Quellen und Literatur

2019 im Auftrag des Stadtarchivs Iserlohn redigierter Auszug aus:
Holtmeier, Hermann; Reinertz, Manfred: Iserlohner Straßennamen erzählen, hrsg. vom Förderverein Iserlohner Museen e.V., Iserlohn 2009 (Beiträge zur Heimatkunde für Iserlohn und den märkischen Raum; Band 19)

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