Alte Flurbezeichnung „Kottenhof“, benannt nach dem späteren Hof Kötter. Kotte(n) ist die Bezeichnung für ein kleines Bauernhaus.
Ursprünglich ein von einem Hof oder aus der gemeinen Mark geschnittenes Landstück mit Haus (Kott-Stätte). Der Kötter war den Schulten als Pächter untergeordnet.
Der Kotte war möglicherweise ein rheinisches Flächenmaß aus der Zeit des „Kölnischen Krieges“. Dieser Begriff wurde von der Limburger Kanzlei erstmalig 1702 angewandt. Man unterschied „Vollpflüger und Halbpflüger“, als Unter- oder Teilbegriff der sog. Kötter. Auf einen Vollpflüger kamen, größenmäßig gesehen, zwei oder mehr Kötter. Später wurde eine weitere Unterteilung notwendig, um die Größe der kleineren Anwesen steuermäßig bequemer ausdrücken zu können. Man machte aus einem (großen) Kötter zwei kleine, sodass ein Pflug (Bodenmaß) = zehn kleine Kötter (Bodenmaß) ausmachte. Dementsprechend kamen in Hennen auf 32 Pflüge = 320 Kotten. Ein Bauer, dessen Gut einen Pflug (d. h. ein Pflugrecht) besaß, zahlte das Zehnfache an Steuern (50 Rtlr) wie der Besitzer eines Kottenrechts (5 Rtlr).
Die Fertigung von Ketten war ursprünglich eine Nebenbeschäftigung von Kottenbesitzern im Iserlohner Raum. Sie schmiedeten besonders zur Winterzeit in kleinen „Schmitten“ (Schmieden) im oder am Hause im Auftrag der Iserlohner Handelshäuser oder Firmen leichte Ketten für die Land- und Bauwirtschaft, um ihre geringen Einkünfte aufzubessern. Im Iserlohner Raum gab es bis zu 600 solcher Heimschmieden, die als Einmann- oder Familienbetrieb fungierten. Bis zu 18 Stunden am Tag waren nötig, um einen Tagelohn von 2 bis 3 Mark zu erreichen. Noch bis 1949 loderten in Kalthof, Leckingsen und auf der Rheinermark die letzten Schmiedefeuer.
2019 im Auftrag des Stadtarchivs Iserlohn redigierter Auszug aus:
Holtmeier, Hermann; Reinertz, Manfred: Iserlohner Straßennamen erzählen, hrsg. vom Förderverein Iserlohner Museen e.V., Iserlohn 2009 (Beiträge zur Heimatkunde für Iserlohn und den märkischen Raum; Band 19)