Laarstraße
Benennungsdatum
Frühere Bezeichnungen siehe Text. Heutiger Name seit 1931 laut Artikel im Iserlohner Adressbuch (1934) von Gustav Pfingsten
Lage
Straße zwischen Wermingser Straße und Schillerplatz im Stadtkern Mitte // Straße in der Karte anzeigen
Erläuterung

Frühere Bezeichnungen „Unnar graven“ vor 1448 (Schulte II, S. 53), „Auf der Stechbahn“ (Stadtplan 1790), „Unnaer Graben“ vor 1866 (Adressbuch 1866) und „Grabenstraße“ vor 1888 (Adressbuch 1888). 1448 spricht man hier vom „Unnar graven“, der sich außerhalb der Stadtmauer befand und das Wermingser Tor mit dem Unnaer Tor verband. Als Straßenbezeichnung taucht der Name „Unnaer Graben“ schon im Adressbuch 1866 auf.
Unter der alten Bezeichnung „Stechbahn“ (1790) verstand man früher einen Turnierplatz. Als Straßenname wurde das Wort besonders in Residenzstätten benutzt als Erinnerung an die Ritterspiele. Dass Iserlohn einen Turnierplatz hatte, ist wohl kaum anzunehmen, da es hierüber keinerlei Aufzeichnungen gibt. Vermutlich handelte es sich hier um ein Übungsgelände der mittelalterlichen Stadtverteidigung und ist eher mit der Bezeichnung Schützenhof in Verbindung zu bringen, da die Straße „Auf der Stechbahn“, nachdem sie in südlicher Richtung das Wermingser Tor (heute Wermingser Straße) passiert, Schützenhof heißt.
Den Namen Laarstraße erhielt sie, weil hier die Grundstücke des 1811 gegründeten Großhandelsunternehmens Wilhelm Laar angrenzten.
Westlich der heutigen Laarstraße befanden sich zwischen 1804 und 1877 die Gelände der Gesellschaft Harmonie, der „Guten Stube“ Iserlohns. Hier konzertierte Franz Liszt; und mehrfach statteten die preußischen Kronprinzen ihren Besuch ab.

Quellen und Literatur

2019 im Auftrag des Stadtarchivs Iserlohn redigierter Auszug aus:
Holtmeier, Hermann; Reinertz, Manfred: Iserlohner Straßennamen erzählen, hrsg. vom Förderverein Iserlohner Museen e.V., Iserlohn 2009 (Beiträge zur Heimatkunde für Iserlohn und den märkischen Raum; Band 19)

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