Müllensiefenstraße
Benennungsdatum
Frühere Bezeichnung „Friedenstraße“, 13.12.1897 (I c) und 12.01.1998 (I b). Heutiger Name seit 07.10.1975 (I e)
Lage
Straße zwischen Karnacksweg und Mendener Straße im Stadtkern Ost // Straße in der Karte anzeigen
Erläuterung

Peter Eberhard Müllensiefen (1766–1847) machte bei Gummersbach die kaufmännische Lehre und zog 1799 nach Iserlohn.  1800 gründete er in der Karrenstraße Nr. 7, jetzt Kurt-Schumacher-Ring Nr. 23 (IKZ 15. 5.1971)  die Nadelfabrik Müllensiefen & Altgeld, in der die ersten Stahlnadeln hergestellt wurden, die die minderwertigen Eisen-Nadeln verdrängen sollten. Am 02.08.1818 wurde Müllensiefen Landrat (1818–1836). Er rettete durch seine Initiative die bereits zum Abbruch bestimmte Bauernkirche, den ältesten Kirchenbau Iserlohns. Auch die Errichtung des Denkmals „Eisernes Kreuz“ an der Lechschotte verdanken die Iserlohner Müllensiefen. Später zog er nach Witten, wo er für seine Söhne Gustav und Theodor bereits 1825 eine Glashütte errichtet hatte. Hier starb er 1847. Bereits 1958 hatte Fritz Kühn angeregt, eine Straße nach diesem verdienstvollen Mann zu benennen. Es mussten aber erst noch 17 Jahre ins Land gehen, bis seine Anregung in die Tat umgesetzt wurde. Seit 1975 heißt die ehemalige „Friedenstraße“ zwischen Mendener Straße und Karnacksweg Müllensiefenstraße.
Die alte Bezeichnung „Friedenstraße“ erfolgte vermutlich nach dem 1897 niedergeschlagenen Herero-Aufstand in Deutsch-Südwest-Afrika. Die Umbenennung erfolgte 1975, weil in der Letmather Friedenstraße bedeutend mehr Menschen wohnten.

Quellen und Literatur

2019 im Auftrag des Stadtarchivs Iserlohn redigierter Auszug aus:
Holtmeier, Hermann; Reinertz, Manfred: Iserlohner Straßennamen erzählen, hrsg. vom Förderverein Iserlohner Museen e.V., Iserlohn 2009 (Beiträge zur Heimatkunde für Iserlohn und den märkischen Raum; Band 19)

drucken