Oestricher Straße
Benennungsdatum
Frühere Bezeichnungen siehe Text. Heutiger Name seit 07.10.1975 (I e)
Lage
Straße von der Karl-Arnold-Straße in Richtung Oestrich bis Hellweg / Im Hütten in den Ortsteilen Dröschede, Dröscheder Feld und Ackenbrock // Straße in der Karte anzeigen
Erläuterung

Diese seit dem 12. Jh. (als Hellweg oder Heerweg) bestehende Ost-West-Verbindung hieß bis zur kommunalen Neuordnung 1975 im westlichen Ortsteil (Dröschede) „Iserlohner Straße“, 22.04.1898 (Oe), im mittleren Ortsteil (Dröscheder Feld) „Oestricher Straße“ 04.07.1932 (I c), im östlichen Ortsteil (Ackenbrock) „Friedhofsweg“ 12.01.1898 (I b), „Friedhofstraße“ 20.10.1930 (I c), „Straße der Flak“ 1936 bis 1945 (siehe Grasweg). In dem Landschaftsschutzgebiet gegenüber dem Haus Nr. 145 sind die parallelen Trassen des alten steilen Hohlwegs (siehe Königsweg) noch zu erkennen. Hier ermordete 1550 Heinrich von Westhoven zu Hennen seinen Vetter Adrian von Westhoven zu Letmathe. Diese Wegverbindung war damals der einzige Fahrweg von Iserlohn nach Letmathe, weshalb auch die Postkutsche bis 1812 hier verkehrte. Erst 1957 wurde dieser steile Weg eingezogen, nachdem 1930 der serpentinenartige Ausbau zwischen Adlerweg und heutiger Straße Dröscheder Berg erfolgt war. Später wurde der 400 m lange, steile westliche Teil der Oestricher Straße abgebunden und der Straßenverkehr über die neu errichtete Straße Dröscheder Berg geleitet.
Bei der ersten Nennung vor 1250 leiht das Dorf „Osteric“ einmalig seinen Namen einem Freigerichtsbezirk, aus dem sich nach Walter Ewig später das kleine Territorium der Grafschaft Limburg entwickelte. In Oestrich steckt das Grundwort „ric“ = Reich, also östliches Herrschaftsgebiet gegenüber Hohensyburg, dem westlichen Herrschaftsgebiet. Es war im 13. Jh. das Gebiet der Freigrafschaft „Cometia Osteric“.
Spätere Schreibvarianten waren: 1338 „Osterich“, 1396 „Oesteryk“, 1482 „Oystrich“, 1500 „Oysterych“. 1956 wurde Oestrich mit der Stadt Letmathe zusammengeschlossen und kam mit dieser 1975 zu Iserlohn.
An die Oestricher Straße grenzt der Hauptfriedhof von Iserlohn, einschließlich des 1826 eingerichteten denkmalgeschützten historischen Teils.

Quellen und Literatur

2019 im Auftrag des Stadtarchivs Iserlohn redigierter Auszug aus:
Holtmeier, Hermann; Reinertz, Manfred: Iserlohner Straßennamen erzählen, hrsg. vom Förderverein Iserlohner Museen e.V., Iserlohn 2009 (Beiträge zur Heimatkunde für Iserlohn und den märkischen Raum; Band 19)

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