Refflingser Straße
Benennungsdatum
Frühere Bezeichnungen: a) im Nordostteil „Refflingser Straße“ 20.01.1955 (H), b) im Westteil „Dorfstraße“ 20.01.1955 (H). Heutiger Name seit 21.10.1975 (I b)
Lage
Straße zwischen Alte Poststraße und Kalthofer- bzw. Barendorfer Straße im Bereich von Refflingsen, Leckingsen und Kalthof // Straße in der Karte anzeigen
Erläuterung

Alte Flurbezeichnung „Dorf Refflingsen“
Nach der Ortschaft Refflingsen benannt, die zur Grafschaft Limburg gehörte. Die Gehöftgruppe im Süden der Gemeinde Hennen mit eigener (Refflingser) Mark, war im 13. Jh. ein Adelssitz. 1229 wurde ein Besitz des Stifts Herdecke in „Rafninchusen“ erwähnt. Im Jahre 1235 wird der adlige Dienstmann (Ministeriale) „Rudolf von Reffeninchusen“ zwischen den Grafen von Arnsberg und Mark gegen einen Standesgenossen ausgetauscht. 1273 ist „Albert von Refninghusen“ Urkundenzeuge für Degenhard von Letmathe. Der hochmittelalterliche „-inghausen-„ Name ist mit dem Personennamen „Raven“ zusammengesetzt, der Name bereits 1235 als „Refferingshusen“, dem Haupthof Villigst untergeordnet, erwähnt. Weiter wird 1466 in der Urkunde des Klosters Ewig „Godert von Refflinghaus“ genannt, 1584 zur Pfarre Schwerte und 1817 zum Amt Ergste gehörig. Urkundlich ist Refflingsen älter als Kalthof. Es besaß von 1806 bis 1966 an dieser Straße die erste Schule in der ganzen Gegend, die auch von Schülern der Grürmannsheide besucht wurde.
Als im 15. Jh. unruhige Zeiten durch zahlreiche Fehden herrschten, blieb auch Refflingsen nicht verschont. Heinrich Refflinghaus verließ seine Heimat und flüchtete ins obere Edertal nach Hatzfeld. Aus dieser Familie wurde nach 13 Generationen Goethes Mutter Katharina Elisabeth Textor geboren.
Denkmalgeschützt ist der alte Wehrspeicher Refflingser Straße Nr. 10. 1974 wurden in Refflingsen mehrere Fischteiche als „Anglerparadies“ angelegt.

Quellen und Literatur

2019 im Auftrag des Stadtarchivs Iserlohn redigierter Auszug aus:
Holtmeier, Hermann; Reinertz, Manfred: Iserlohner Straßennamen erzählen, hrsg. vom Förderverein Iserlohner Museen e.V., Iserlohn 2009 (Beiträge zur Heimatkunde für Iserlohn und den märkischen Raum; Band 19)

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