Scheda
Benennungsdatum
Mittelalterliche Flurbezeichnung mit späterem Beleg im Adressbuch von 1976
Lage
Gutsweg und Siedlungsweg zwischen Berglose und Schedaer Weg in Sümmern-Rombrock // Straße in der Karte anzeigen
Erläuterung

As. „skêd“ und „skêdia“, mnd. „schede“, „schethe“ im Sinne von „ausgeschiedenes Stück Land” beziehen sich auf „Scheda“ („scheding“ = separation).
Die Schedaer Feldmark ist, wie vorgeschichtliche Funde bewiesen haben, das am frühesten von Bauern besiedelte Land Sümmerns. Die zahlreich gefundenen Steinwerkzeuge werden auf die Zeit um 4000 bis 5000 v. Chr. datiert. Ein Hof in Scheda existierte vielleicht schon in der Zeit Karls des Großen um 800.
Im Jahr 1204 überträgt das Domkapitel Köln dem „Gerlach von Sumberne“ und seinen gesetzlich leiblichen Erben wegen ihrer ergebenen Treue und unermüdlichen Dienstbarkeit seinen Hofesverband in Sümmern gegen eine jährliche Pacht. Es gehörten 24 Höfe zur „Villikation“ (Haupthof) Sümmern. Von den Höfen, die auf Sümmeraner Gebiet lagen, befand sich einer in Scheda.
Scheda war ein Einzelhof nördlich von Sümmern, der von einem Bogen des Abba-Baches umflossen wird. 1486 lebte dort „Hans Poit von Schede“. Benennungsmotiv kann neben der „Separation“ auch evtl. die abgeschiedene Lage als Einzelhof auf dem halbinselförmigen Gelände sein, als Grenze zur Gemeinde Halingen und zugleich Grenze zwischen der Herrschaft Sümmern und dem kurkölnischen Herzogtum Westfalen.
Dem Verwaltergeschlecht der Westrems gehörten 1628 unter anderem auch vier Häuser und mehrere Güter in Scheda mitsamt ihren Kotten.
Für Theodor Dorstmann, Scheda Nr. 25, wurde am 28.10.1869 die Errichtung eines (Dach-) Ziegelofens genehmigt. Wahrscheinlich waren es hier gebrannte Erzeugnisse, mit denen er von 1869 bis 1888 einen Dachziegelhandel betrieb.
Dass der Weg etwas mit dem Kloster Scheda in Wickede zu tun hat, ist nicht anzunehmen. Bestenfalls führte eine alte Wegverbindung auch dorthin.

Quellen und Literatur

2019 im Auftrag des Stadtarchivs Iserlohn redigierter Auszug aus:
Holtmeier, Hermann; Reinertz, Manfred: Iserlohner Straßennamen erzählen, hrsg. vom Förderverein Iserlohner Museen e.V., Iserlohn 2009 (Beiträge zur Heimatkunde für Iserlohn und den märkischen Raum; Band 19)

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