Seeuferstraße
Benennungsdatum
Frühere Bezeichnung des Nordwestteils „Im Kuckuck“, Beschluss vom 29.01.1954 bis 07.10.1975 (I b). 1975 wurde der vor 1931 bekannte Name „Seeuferstraße“ wieder aufgegriffen (I e).
Lage
Östliche Seitenstraße der Seilerseestraße // Straße in der Karte anzeigen
Erläuterung

1911 wurden an der Seeuferstraße die „Kaiser-Wilhelm-Anlagen“ geschaffen. Bis zur Fertigstellung des Seilerseestadions vergingen weitere 8 Jahre. Am 25.9.1920 fand auf dem neuen Sportplatz Seilersee mit dem 1. Nationalen Sportfest des Turnvereins „Eintracht“ Iserlohn eine in dieser Größenordnung bisher nie da gewesene Groß-Sportveranstaltung statt.
1913/14 wird die Callerbach-Talsperre (Seilersee) als Vorfluter für eine der ersten mechanisch-biologischen Kläranlagen auf dem Gebiet der Gemeinde Calle gebaut. Die Höhe des Dammes beträgt 10,80 m, das Volumen des Dammes umfasst 42.000 m³.
Die am Ufer des Seilersees gelegene Seeuferstraße war ursprünglich eine der Hauptverkehrsstraßen von Iserlohn Stadtmitte nach Norden. Nach dem Bau der neuen Seilerseestraße als westliche Umgehungsstraße (B 233) konnte die Seeuferstraße in den 1970er Jahren verkehrsberuhigt werden. Sie entwickelte sich zu einem der beliebtesten Spazierwege der Stadt.
1937 wird das Haus Seilersee, eine repräsentative Gaststätte der Brauerei Iserlohn AG., eingeweiht.
An der Mendener Landstraße, auf Höhe des heutigen Verkehrsübungsplatzes, befand sich das Lokal „Dowe“. Im Juli 1895 gründete hier eine Gruppe von 5 Männern den heutigen Iserlohn-Schleddenhofer-Schwimmverein (ISSV). Schon im Spätsommer des Gründungsjahres zählte der junge Verein 400 Mitglieder. Von dem Ziegeleibesitzer Welke pachtete man ein ca. einen Morgen großes Grundstück mit einem Teich darauf, um das erste „Freibad“ des ISSV zu schaffen. Der Pachtvertrag mit dem Ziegeleibesitzer Welke (seine Ziegelei lag früher auf dem Gebiet der heutigen Eissporthalle) lief 1905 aus. Er wurde nicht verlängert, weil hier der Seilersee entstehen sollte. Der Verein erwarb von einem Herrn Lürmann zum Preis von 3.300 Mark das Gelände des heutigen Freibades und errichtete dort seine Badeanstalt. 1922 wurde in Pillingsen ein Saalgebäude gekauft. Transloziert wurde es als erstes Vereinsheim am Schleddenhof genutzt.
1957 wurde an der Seeuferstraße eine Minigolfanlage eingeweiht, auf der im selben Jahr die 2. Deutschen Minigolfmeisterschaften ausgetragen wurden. 2006/07 erneuerte man diese Anlage von Grund auf.
Direkt neben dem Freibad Schleddenhof erhebt sich ein 6–7 m hoher Kalksteinfelsen – der Bremmenstein. Im Urkataster von 1829 findet sich der Flurname „Am Bremenstein“. Später wird er „Bremsteinköpfchen“ genannt. Woeste deutet das Bestimmungswort „breme“, „bremme“ als Brombeerstrauch (ndt. „Bremmenstruk“). Der Sprachforscher Erich Nörrenberg meinte, dass „Bremmstensköppken“ = einen kleinen mit Dornensträuchern bewachsenen Felsen bedeute.
Der Bremmenstein lag im Mittelalter an der Ostgrenze der Stadt Iserlohn zur selbstständigen Gemeinde Calle hin. Um diesen Hügel ranken sich auch Sagen. Nach einer der Sagen soll hier einst der Riese Bremer gerastet und einen Stein aus seinem Schuh geklopft haben, eben den Bremmenstein.
1970 erfolgt der Bau der Eissporthalle am Seilersee.

Quellen und Literatur

2019 im Auftrag des Stadtarchivs Iserlohn redigierter Auszug aus:
Holtmeier, Hermann; Reinertz, Manfred: Iserlohner Straßennamen erzählen, hrsg. vom Förderverein Iserlohner Museen e.V., Iserlohn 2009 (Beiträge zur Heimatkunde für Iserlohn und den märkischen Raum; Band 19)

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