Seidenstraße
Benennungsdatum
Name seit 03.10.1947 (Iserlohner Stadtvertretung)
Lage
Straße zwischen Im Wiesengrund und Sundernallee im Gebiet von Wermingsen // Straße in der Karte anzeigen
Erläuterung

Diese Straße befindet sich in Wermingsen und erinnert an die alte Iserlohner Seidenindustrie, die im 18. Jh. ihre Blütezeit erlebte. Für die Herstellung von 1 kg Rohseide sind bis 7 kg getrocknete Kokons erforderlich. Der Kokon wird bei der Verpuppung der Raupe des Maulbeerspinners (Seidenspinners) erzeugt und dient als Reifehülle der Puppe. Ein Kokon besteht aus einem 300 bis 900 m langen, feinen, glänzenden Faden.
1787 befand sich die Iserlohner Seidenindustrie auf ihrem Höhepunkt. Für 75.900 Thaler gingen Seidenwaren ins Ausland, wogegen die Kleineisenwaren „nur“ 39.200 Thaler einbrachten. 1799 beschäftigte die Seidenindustrie Iserlohns 564 Arbeiter an 250 Webstühlen. Der Versuch, auch in Iserlohn Maulbeerbäume anzubauen, ist mehrfach fehlgeschlagen. Zwar versuchte man nach der Franzosenherrschaft die einstigen Geschäftsbedingungen für die Seidenindustrie in Iserlohn wieder aufzunehmen, scheiterte aber an der großen Konkurrenz aus dem Rheinland.

Quellen und Literatur

2019 im Auftrag des Stadtarchivs Iserlohn redigierter Auszug aus:
Holtmeier, Hermann; Reinertz, Manfred: Iserlohner Straßennamen erzählen, hrsg. vom Förderverein Iserlohner Museen e.V., Iserlohn 2009 (Beiträge zur Heimatkunde für Iserlohn und den märkischen Raum; Band 19)

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