Soenneckenstraße
Benennungsdatum
Frühere Bezeichnung (nach 1935) „Schlieffenstraße“. Heutiger Name seit 10.03.1947 durch Stadtvertretung Iserlohn
Lage
Straße zwischen Seidenstraße und Bädekerstraße im Gebiet Wermingsen // Straße in der Karte anzeigen
Erläuterung

Die Benennung Soenneckenstraße erfolgte nach dem Erfinder, Unternehmer und Schriftwesenreformer Friedrich Soennecken, geb. 20.09.1848 in Dröschede, gest. 02.07.1919 in Bonn. Er war Sohn eines Schmieds, der um 1857 mit seiner Familie nach Iserlohn übersiedelte. Als Friedrich Soennecken während seiner Kaufmannslehre in der Firma Sudhaus seiner schönen Handschrift wegen das große Hauptbuch führen durfte, stieß er aus Versehen das Tintenfass um und erhielt Ohrfeigen von seinem Chef. Am nächsten Tag überreichte er diesem einen über Nacht angefertigten Holzklotz mit passender Öffnung für das Tintenfass und einer Rille zur Ablage des Federhalters. Dies war das erste Produkt seiner späteren großen Schreibwarenfabrikation, die er in Bonn zu hoher Blüte brachte.
Soennecken gilt als Vater der modernen Büro-Organisation und der Markenartikel, da er jedes seiner Erzeugnisse mit seinem Namen schützte. Er hatte 1874 das Rundschrift- und Schreibfedernsystem erfunden. 1903 wurde er zum königlichen Kommerzienrat erhoben. Die ihm zugedachte Ehrenpromotion zum Dr. med. h. c. der Universität Bonn hat er nicht mehr erlebt.
Die Soenneckenstraße hieß im Dritten Reich „Schlieffenstraße“, vermutlich im Zusammenhang mit der Errichtung des Offizierskasinos an der benachbarten Sundernallee. Im Jahre 1946 wurde sie in Soenneckenstraße umbenannt.
Alfred Schlieffen wurde am 28.2.1833 in Berlin geboren und trat 1854 in die preußische Armee ein. Er wurde 1903 Generalmajor und präsentierte 1905 den nach ihm benannten „Schlieffen-Plan“.

Quellen und Literatur

2019 im Auftrag des Stadtarchivs Iserlohn redigierter Auszug aus:
Holtmeier, Hermann; Reinertz, Manfred: Iserlohner Straßennamen erzählen, hrsg. vom Förderverein Iserlohner Museen e.V., Iserlohn 2009 (Beiträge zur Heimatkunde für Iserlohn und den märkischen Raum; Band 19)

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