Stenglingser Weg
Benennungsdatum
Frühere Bezeichnungen im Norden „Langeruthe“ (1904), in der Mitte „Stenglingser Weg“ (1914) und im Süden „Bahnhofstraße“(vor 1926). Heutiger Name seit 28.02.1957 (L)
Lage
Stichweg von der Bahnhofstraße und Lasbeck zum Bahnhof Nachrodt in den Ortsteilen Stenglingsen, Lasbeck und Genna // Straße in der Karte anzeigen
Erläuterung

„Stengelynchusen“ wird vor 1250 zur limburgischen Freigrafschaft Oestrich gerechnet. Im Jahre 1300 liegt „Stengelynchusen“ im Kirchspiel Iserlohn.
Zugrunde liegt evtl. die Bezeichnung „Stengel“, „Stingil“ für Stange, Spitze. Ein ähnlicher Personenname müsste so viel bedeuten wie der „Stecher“.
Der Stenglingser Weg endet am Nachrodter Bahnhof, der aber auf Iserlohner Stadtgebiet liegt.
Der Bahnhof entstand beim Bau der Ruhr-Sieg-Strecke im Abschnitt zwischen Letmathe und Altena um 1860. Er war der erste Bahnhof auf Oestricher Gebiet. Von Nachrodt zum Bahnhof führte die alte Lasbecker Lenne-Brücke,  die 1900 eingeweiht wurde. Sie war bis 1980 für den Straßenverkehr freigegeben. Die seit 1993 unter Denkmalschutz stehende Brücke wurde 1994 saniert und ein Jahr später nur noch für Fußgänger und Radfahrer freigegeben.
Seit 1960 entstanden hier größere Industrieansiedlungen. Weiterhin liegt hier die ehemalige Deponie „Rote Halde“, die durch die Müllhalde der Zinkhütte entstanden ist. Früher war in den Steinbrüchen am Stenglingser Weg die Kalkindustrie verbreitet. Schon im 18. Jh. wurden hier Steine gebrochen und Kalköfen angelegt. 1958 wurde die Kalksteingewinnung eingestellt und 1972 der Betrieb geschlossen.
Seit 1994 hat der Stenglingser Weg mit einem Abzweig, der bei Pater und Nonne über Eisenbahn und Lenne führt, direkt Anschluss an den Autobahnzubringer Oestrich. Der Brückenkopf wurde im Februar 1994 für den Verkehr freigegeben.

Quellen und Literatur

2019 im Auftrag des Stadtarchivs Iserlohn redigierter Auszug aus:
Holtmeier, Hermann; Reinertz, Manfred: Iserlohner Straßennamen erzählen, hrsg. vom Förderverein Iserlohner Museen e.V., Iserlohn 2009 (Beiträge zur Heimatkunde für Iserlohn und den märkischen Raum; Band 19)

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