Stünenburg
Benennungsdatum
Name schon vor 1905 (vgl. Adressbuch 1905) volksläufig
Lage
Stichstraße von der Grüner Talstraße nach Südwesten im Ortsteil Obergrüne // Straße in der Karte anzeigen
Erläuterung

Diese Straße führt in Richtung Nordwesten zu dem 355 m hohen Berg Stünenburg und in südwestlicher Richtung zu der Flurbezeichnung „An der Stünenburg“. Bei dem heutigen Bodendenkmal Stünenburg handelt es sich um einplanierte Reste einer Turmburg des 12. Jh‘s mit Wehrturm, Palisaden und Gräben, die in den kriegerischen Auseinandersetzungen des 15. Jh‘s in der Soester Fehde von Truppen des Kölner Erzbischofs zerstört wurde. Der Name „Stünenburg“ leitet sich ab von „stunen Borg“, was so viel wie „Plankenzaun-Burg“ oder „Palisadenzaun-Burg“ bedeutet.
Herzog Johann I. von Kleve-Mark blieb Sieger in dieser kriegerischen Auseinandersetzung, zu der Erzbischof Dietrich von Moers mehr als 12.000 Krieger aufgeboten hatte, um den Widerstand der Stadt Soest gegen die geforderten Steuererhöhungen zu brechen. Der zwischen der Stadt Soest und dem Herzog von Kleve-Mark 1444 geschlossene Vertrag „pactum Ducale“ bedeutete den endgültigen Bruch Soests mit dem Kölner Erzbischof. In einem Brief vom 25. Juni 1444 hatte ihm die Stadt Soest erklärt „dass wir Euch Feind sind und Euch entsagen, weil wir den Jungherrn Johann von Cleve lieber haben als Euch“. Seit der Soester Fehde gehörte Soest und seine Boerde zur Grafschaft Mark.

Quellen und Literatur

2019 im Auftrag des Stadtarchivs Iserlohn redigierter Auszug aus:
Holtmeier, Hermann; Reinertz, Manfred: Iserlohner Straßennamen erzählen, hrsg. vom Förderverein Iserlohner Museen e.V., Iserlohn 2009 (Beiträge zur Heimatkunde für Iserlohn und den märkischen Raum; Band 19)

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