Teichstraße
Benennungsdatum
Name schon im Adressbuch von 1922 nachzuweisen.
Lage
Straße zwischen Parkstraße und Brändströmstraße im Gebiet von Wermingsen / Calle // Straße in der Karte anzeigen
Erläuterung

Im sogenannten „Schmandsack“ wurden 1730 sechs Stadtteiche auf etwa 345 m Höhe zum Wassersammeln angelegt. Hier wurde der Wermingser Bach angestaut. Von den Teichen aus führten 15.848 Fuß lange – das sind 1,2 km – Holzrohrleitungen über die Teichstraße und die Friedrichstraße in die Stadt (Marktplatz 240 Meter über NN) zu den sogenannten „Kümpen“. Dies waren ständig mit Frischwasser gespeiste Wassertröge in der Wermingser Straße, am Poth und in der Unnaer Straße, von denen aus weitere kleinere Tröge versorgt wurden. 1790 gab es zudem 62 Brunnen in der Stadt. Daraus entnahmen die Bewohner das notwendige Wasser. Da die Holzleitungen nicht dauerhaft wasserdicht waren, kam es zu hohen Wasserverlusten. Im Sommer floss das Quellwasser nur spärlich. Es reichte fast nie aus. Im Winter froren die Leitungen ein. Viele Haushalte besaßen seit alter Zeit private Brunnen. Im Bereich der Altstadt bot der damals überall offen verlaufende Baarbach Gelegenheit, jederzeit Wasser zu schöpfen. Der Verbrauch an Wasser lag in der damaligen Zeit bei 10–15 Litern pro Kopf und Tag. Die Teichstraße liegt hinter dem früheren Ostbahnhof und führt auf direktem Wege zu den Stadtteichen.
1869 traf Iserlohn die Vorbereitung für eine ausreichende Wasserversorgung für seine mittlerweile 15.000 Einwohner. Durch die Errichtung eines Quellwasserwerkes, das 20 Quellen im Wermingser Tal speisten, wurde das Wasser des Wermingser Tals mittels eiserner Druckrohrleitungen dem Stadtrohrnetz zugeführt.

Quellen und Literatur

2019 im Auftrag des Stadtarchivs Iserlohn redigierter Auszug aus:
Holtmeier, Hermann; Reinertz, Manfred: Iserlohner Straßennamen erzählen, hrsg. vom Förderverein Iserlohner Museen e.V., Iserlohn 2009 (Beiträge zur Heimatkunde für Iserlohn und den märkischen Raum; Band 19)

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