Treppenstraße
Benennungsdatum
Frühere Bezeichnung „Krankenhausweg“ vor 1855 (G. Pfingsten, in Adressbuch 1934). Heutige Name seit 1882 im Adressbuch aufgeführt.
Lage
Stichstraße von der Hans-Böckler-Straße nach Süden mit Treppenverbindung zum Bahnhofsplatz im Stadtkern West // Straße in der Karte anzeigen
Erläuterung

Wie aus dem Stadtplan 1866 ersichtlich ist, führte die heutige Treppenstraße damals von der jetzigen Kluse als Allee repräsentativ und ebenerdig auf das frühere Hauptportal des Krankenhauses zu. Dieses schlossähnliche Gebäude (Grundsteinlegung 1853) wurde 1855 eingeweiht und ist heute in das Seniorenzentrum Waldstadt integriert (siehe Alexanderstraße). Es galt zur damaligen Zeit als Aushängeschild der fortschrittsfreudigen Stadt.
Schon wenige Jahre später wurde die Straße unterbrochen durch den Bau des Bahnhofes (1864) und die damit verbundene Planierung und Terrassierung des Bahnhofsplatzes sowie durch die Aufschüttung des Straßendammes (siehe Poth) zur Innenstadt. Den übrig gebliebenen, tieferliegenden Straßenteil beherrschte nun eine gewaltige doppelläufig geschwungene Treppenanlage, was zur Benennung „Treppenstraße“ führte.
Diese Treppenanlage wurde von dem aus Hagen zugezogenen Architekten August Deucker entworfen und gebaut. Auch der Bismarckturm entstand auf Deuckers Reißbrett.
Leider musste die imponierende Sandsteintreppe wegen Vergrößerung des Bahnhofsplatzes und der Anhebung der alten Rahmenstraße in den 1950er Jahren abgebrochen werden. Diese wurde zunächst etwas nördlicher durch eine Holztreppe ersetzt. Erst anlässlich der 750-Jahr-Feier 1987 wurde die Treppe nach historischen Originalplänen erneut errichtet, diesmal vom Architekt Jörg Deuker. Er gestaltete die Treppe nach den Plänen seines Großvaters als Geschenk an seine Geburtsstadt.

Quellen und Literatur

2019 im Auftrag des Stadtarchivs Iserlohn redigierter Auszug aus:
Holtmeier, Hermann; Reinertz, Manfred: Iserlohner Straßennamen erzählen, hrsg. vom Förderverein Iserlohner Museen e.V., Iserlohn 2009 (Beiträge zur Heimatkunde für Iserlohn und den märkischen Raum; Band 19)

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