Unnaerstraße
Benennungsdatum
Frühere Bezeichnung des Nordteils „Gartenstraße“ bis 12.01.1898 „Unnaer Platz“ mit Blick in die „Gartenstraße“, ca. 1910 (I b) und des Südteils „Unnarstrate“ vor 1446 (Schulte Bd. II., S. 51). Hetuiger Name schon im Stadtplan von 1790 erwähnt.
Lage
Straße zwischen Alter Rathausplatz und Theodor-Heuss-Ring / Gartenstraße im Stadtkern Mitte // Straße in der Karte anzeigen
Erläuterung

Die Unnaer Straße war die Süd-Nord-Achse der alten Stadt Iserlohn und war ebenso wie der Alte Rathausplatz Teil der Hauptverkehrsstraße (Handelsweg) nach Unna, wo man auf den Hellweg traf, die wichtigste Handelsroute nach Soest, Paderborn und Kassel.
Hier wohnten die Buchhändler namens Bischof, die Verleger Baedeker (siehe Bädeckerstraße) und Langewiesche (siehe Langewieschestraße), der Sprachforscher Woeste (siehe Woestestraße) sowie der Rechtsanwalt und Revolutionär Schuchart.
An der Unnaer Straße Nr. 6–12 ließen 1903 die Kaufleute Basse und Uerpmann das erste repräsentative Kaufhaus in Iserlohn im Jugendstil errichten (jetzt denkmalgeschützt).
Mit Unnaer Platz wird das untere Ende der Unnaer Straße bezeichnet, wo sich die Straße etwas verbreitert und das Glockenspiel steht. Hier stand auch bis Ende des 18. Jh‘s das Unnaer Tor. Das Stadttor bot mit seiner bogigen doppelt verschließbaren Durchfahrt und den Vortürmen im Äußeren des doppelten Stadtmauerrings sowie dem außen liegenden Schlagbaum und Torschreiberhaus im 18. Jh. einen typischen Anblick einer Stadtbefestigung. Es war wegen der Steilheit der Auffahrt zum Westertor der meist benutzte Hauptzugang zur Stadt für schwer beladene Pferdefuhrwerke der Händler, Fabrikanten und Kaufleute aus allen Teilen Deutschlands und aus den westlichen Nachbarländern. Wie alle anderen Stadttore wurde auch das Unnaer Tor 1798/99 abgebrochen.

Quellen und Literatur

2019 im Auftrag des Stadtarchivs Iserlohn redigierter Auszug aus:
Holtmeier, Hermann; Reinertz, Manfred: Iserlohner Straßennamen erzählen, hrsg. vom Förderverein Iserlohner Museen e.V., Iserlohn 2009 (Beiträge zur Heimatkunde für Iserlohn und den märkischen Raum; Band 19)

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