Frühere Bezeichnungen: „Evangelische Kirchstraße“ (Volksmund nach 1876). Das westliche 100 m lange Straßenstück zwischen unterirdisch verrohrtem Flehmebach und der Straße Zum Volksgarten, also auf Letmather Gebiet, hieß „Kirchstraße“ 29.04.1904 (L), dann „Hindenburgstraße“ vom 12.04.1937–30.06.1945, ab 1945 wieder „Kirchstraße“ und seit 28.02.1957 (L) wegen des Zusammenschlusses der Stadt Letmathe mit der Gemeinde Oestrich Von-der-Kuhlen-Straße. Bis 1957 gehörte auch der Ostteil bis zum unterirdisch verrohrtem Flehmebach zur Von-der-Kuhlen-Straße. (Siehe Friedrich-Ebert-Straße)
Diese Straße bildete bis zum Bau der Hagener Straße im Jahr 1911 den Hauptweg durch Letmathe. Die Benennung und Umbenennungen dokumentieren das überkonfessionelle Zusammengehörigkeitsgefühl in Letmathe. Der Theologe Julius von der Kuhlen (1848–1937) wurde 1875 der erste ev. Pfarrer in dem zuvor rein kath. Dorf Letmathe. An dieser Straße konnte er mittels einer Overweg-Schenkung 1876 die erste ev. Kirche, einen Kindergarten und das erste Pfarrhaus bauen lassen. Von der Kuhlen, der auch Kreis-Schulinspektor war, wurde 1924 zum ersten Ehrenbürger Letmathes gewählt. An der Von-der-Kuhlen-Straße befinden sich mit den Hausnummern Nr. 36 die Albert-Schweitzer-Grundschule, Nr. 12 die Realschule Letmathe (1905, denkmalgeschützt) und Nr. 14 die Jugendstil-Villa Trilling (1905, von 1960 bis 2018 Verwaltungs-Nebenstelle; seit 2019 Zweigstelle der Letmather Musikschule, ebenfalls denkmalgeschützt).
2019 im Auftrag des Stadtarchivs Iserlohn redigierter Auszug aus:
Holtmeier, Hermann; Reinertz, Manfred: Iserlohner Straßennamen erzählen, hrsg. vom Förderverein Iserlohner Museen e.V., Iserlohn 2009 (Beiträge zur Heimatkunde für Iserlohn und den märkischen Raum; Band 19)