Alte Poststraße
Benennungsdatum
Frühere Bezeichnung des Nordteils „Rheinermark“ 20.01.1955 (H). Heutiger Name seit 12.02.1976 (I b)
Lage
Ortsteil Refflingsen und Rheinermark, zwischen Dortmunder Straße und der Stadtgrenze zu Schwerte // Straße in der Karte anzeigen
Erläuterung

Ehemaliger Hohlweg, der nach Dortmund an der Pferdewechselstation Rotes Haus (mit Sagen verbunden) vorbeiführte.
1751 wird das Rote Haus erstmals erwähnt. Der am Roten Haus siedelnde Hermann Schmiemann stammt aus Iserlohn und ist im Iserlohner Forensenverzeichnis (Verzeichnis auswärtiger Güter im Gerichtsbezirk Iserlohn) von 1718 als „Hermann Diedrich Schmiemann, genannt im Berge“, im „rauen oder roten Haus“ aufgeführt. Er war ein Sohn des Iserlohner Bürgermeisters Heinrich Schmiemann. Der Anbau (neue Teil) des Hauses erfolgte um 1804. 1709 zahlt Schmiemann 1 Rtlr. Bierakzise (Getränkesteuer), was bedeutet, dass bereits eine Gastwirtschaft existierte.
Erst 1782 wurde auf der Linie Iserlohn–Schwerte–Unna–Hamm eine Fahrpost eingerichtet, die über Hohenlimburg–Hagen nach Elberfeld weitergeführt wurde. Auf dieser Linie kam dann auch am 1. November 1782 der erste Postwagen von Schwerte in Iserlohn an und noch am selben Tag fuhr er von hier über den nunmehr „Poststraße“ genannten „Königsweg“ nach Hohenlimburg. Eine regelmäßige Botenpost bestand bereits seit 1732.
Im Jahre 1848 wurden die Erwerbslosen mit den Wegebauten beschäftigt. Als besonders „schlimm“ wird in einer Klage des Postamtes Iserlohn dieser Weg von Iserlohn nach Schwerte geschildert. Durch die neu angelegten Wassergräben an der Poststraße nach Schwerte war der Weg so eng geworden, dass die Postwagen Hindernissen nicht ausweichen konnten und die Fahrt von Iserlohn nach Schwerte zwischen fünf und sechs Stunden dauerte.
Mit dem Bau der Hennen-Villigster-Actienstraße im Jahre 1846 fuhr die Post nun zweimal täglich über die neu errichtete Verbindung von Iserlohn nach Schwerte (jetzt B 236). Nachdem der Hauptverkehr von der Alten Poststraße fernblieb, ging es mit dem „Roten Haus“ bergab. Es sollen hier Freimaurer Versammlungen abgehalten haben, die in mehreren Sagen erwähnt sind.
Der Nordteil des unter Denkmalschutz stehenden „Roten Hauses“ (Nr. 50)  brannte in der Nacht des 01.11.1986 vollständig ab. Ein Jahr später begann der Wiederaufbau. Ebenfalls unter Denkmalschutz steht der alte Schmiedekotten (Nr. 51 ).

Quellen und Literatur

2019 im Auftrag des Stadtarchivs Iserlohn redigierter Auszug aus:
Holtmeier, Hermann; Reinertz, Manfred: Iserlohner Straßennamen erzählen, hrsg. vom Förderverein Iserlohner Museen e.V., Iserlohn 2009 (Beiträge zur Heimatkunde für Iserlohn und den märkischen Raum; Band 19)

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