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Pressemitteilung der Stadt Iserlohn

„Kampf für des Vaterlandes Größe und Ehre“? - Dr. Oliver Schulz spricht über das Kriegsgedenken in Iserlohn

Am Montag, 27. Oktober, wird die stadtgeschichtliche Vortragsreihe von Stadtarchiv und Volkshochschule Iserlohn mit dem Themenschwerpunkt „100 Jahre Erster Weltkrieg“ fortgesetzt. Dr. Oliver Schulz, Paris, spricht über das Kriegsgedenken und die Erinnerungskultur in Iserlohn während der Weimarer Republik (1918 bis 1933). Sein Vortrag steht unter dem Titel „Kampf für des Vaterlandes Größe und Ehre“?, einem Zitat aus dem Jahresbericht des Realgymnasiums Iserlohn von 1915.

Die Veranstaltung beginnt um 18.30 Uhr im Stadtarchiv in der „Alten Post“, Theodor-Heuss-Ring 5. Der Eintritt kostet vier Euro, Ermäßigungsberechtigte zahlen zwei Euro.

In Deutschland hat der Zweite Weltkrieg lange Zeit die Erinnerung an den Ersten Weltkrieg überlagert, nachdem in der Weimarer Republik noch leidenschaftlich über die Kriegsschuld, den als Diktat empfundenen Versailler Friedensvertrag und die „richtige“ Deutung des Krieges gestritten worden war.

Der Vortrag wird am Beispiel Iserlohns skizzieren, wie im lokalen Raum des Ersten Weltkrieges und der Niederlage 1918 gedacht wurde. Die Leitfragen hierbei lauten: Dominierten nationalkonservative Stimmen, die nach Revision riefen, und bereiteten diese dem Nationalsozialismus das Feld? Welche Rolle spielten Kriegsgegner und Pazifisten in Iserlohn, beispielsweise im linken politischen Spektrum? Welchen Einfluss konnten Kirchen und Vereine auf die lokale Erinnerungskultur nehmen? Welche Denkmalprojekte wurden in der Zeit der Weimarer Republik in Iserlohn geplant und umgesetzt? Wie wirkten sich tagespolitische Ereignisse wie der Ruhrkampf 1920, die Ruhrbesetzung 1923 oder die Weltwirtschaftskrise 1929 auf die lokale Erinnerungskultur aus?

Oliver Schulz (Stadtarchiv)