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Pressemitteilung der Stadt Iserlohn

Neugotik im westfälischen Kirchenbau - Dr. Dr. Aleweld referiert im Stadtarchiv

Vor der Sommerpause findet am Dienstag, 24. Juni, der letzte Vortrag der stadtgeschichtlichen Reihe von Stadtarchiv und Volkshochschule Iserlohn im I. Halbjahr statt. Der Iserlohner Kunsthistoriker Dr. Dr. Norbert Aleweld wird über den Beginn der Neugotik im Sakralbau Westfalens und den Aufbruch in die Geschichte des Mittelalters referieren.

Der Vortrag beginnt um 18.30 Uhr im Stadtarchiv in der „Alten Post“, Theodor-Heuss-Ring 5. Der Eintritt kostet vier Euro, Ermäßigungsberechtigte zahlen zwei Euro.

Die Wiederentdeckung der deutschen Geschichte in den Burgruinen am Rhein und dem gewaltigen Torso des Doms zu Köln belebten an der Wende vom 18. zum 19. Jahrhundert eine Geistesströmung, die Romantik, die die religiösen Inhalte und die Baukunst des vor 300 Jahren erloschenen Mittelalters zum Idealbild für die Gegenwart erhob. Der Weiterbau des Kölner Doms (1842) wurde zu einem Fanal für die Stilrichtungen, die ab 1840 die zweite Jahrhunderthälfte bis in das 20. Jahrhundert die Baukunst bestimmten. Neuere Forschungen belegen, dass das „provinzielle“ Westfalen diese Bauideen noch vor dem Rheinland aufgegriffen hat. Die westfälischen Episkopate, die Geistlichkeit, der Adel, die Dichter und Schriftsteller sowie die neugegründeten Geschichtsvereine und Museen bildeten die Phalanx, die dem neugotischen Sakralbau ab 1830 zum Durchbruch verhalfen. Sie waren die Grundlage für die „neugotische Bewegung“ in Westfalen, die geschichtsorientiert das Geistesleben und die Baukunst der zweiten Jahrhunderthälfte bestimmten.