Dechant-Heimann-Straße
Benennungsdatum
Frühere Bezeichnung „Schulstraße“ (seit 29.04.1904); mit Unterbrechung in den Jahren 1937 bis 1945 „Schlageterstraße“. Heutiger Name seit 28.02.1957 (L)
Lage
Straße zwischen Hagener Straße und Oeger Straße im Ortsteil Letmathe // Straße in der Karte anzeigen
Erläuterung

Diese Straße am Westportal der Kilianskirche wurde 1846 als Verbindung vom Oberdorf zu den Schulgebäuden geschaffen. Diese befanden sich von 1825 bis 1914 südlich und von 1884 bis 1984 südwestlich der Kirche. Ferner verband die Straße das Oberdorf mit dem 1845 angelegten Friedhof an der Oeger Straße. Albert Leo Schlageter (12.08. 1894–26.05.1923) war ein deutscher Freikorpskämpfer. Er war Träger des Eisernen Kreuzes zweiter Klasse und ab 1918 erster Klasse. Schlageter wurde am 9. Mai 1923 vom französischen Militärgericht wegen Spionage und Sabotage zum Tode verurteilt. Nach seiner Hinrichtung am 26. Mai 1923 wurde er als Märtyrer Kultfigur. Im „Dritten Reich“ wurde sein Name zu Propaganda-Zwecken benutzt. So trugen zahlreiche Schulen, Universitäten und Straßen in ganz Deutschland seinen Namen.
1957 wurde die Schulstraße in Dechant-Heimann-Straße umbenannt.
Karl Heimann (1873-1955) war katholischer Pfarrer von St. Kilian in Letmathe (1928–1945) und Dechant des Dekanats Letmathe (1928–1939). Er verteidigte im „Dritten Reich“ mutig die Rechte der Kirche und verfasste die erste zusammenhängende Kirchen- und Ortsgeschichte Letmathes. Karl Heimann wurde 1944 Ehrendechant, 1948 Geistlicher Rat und 1953 Ehrenbürger der Stadt Letmathe.
Denkmalgeschützt ist die 1914 bis 1917 neu errichtete kath. Pfarrkirche St. Kilian, Dechant-Heimann-Straße Nr. 1.

Quellen und Literatur

2019 im Auftrag des Stadtarchivs Iserlohn redigierter Auszug aus:
Holtmeier, Hermann; Reinertz, Manfred: Iserlohner Straßennamen erzählen, hrsg. vom Förderverein Iserlohner Museen e.V., Iserlohn 2009 (Beiträge zur Heimatkunde für Iserlohn und den märkischen Raum; Band 19)