Karlstraße
Benennungsdatum
Frühere Bezeichnungen „Milchsacksgäßchen“, zwischen 1810 und 1864, sowie „Faule Gasse“ im Stadtplan von 1866. Heutiger Name mit der Schreibweise „Carlstraße“ seit 03.11.1891 (I a)
Lage
Straße zwischen Friedrichstraße und Hohler Weg im Stadtkern Mitte // Straße in der Karte anzeigen
Erläuterung

Die alte Bezeichnung „Milchsacksgäßchen“ geht auf die im 19. Jh. vermögende Iserlohner Kaufmannsfamilie Milchsack zurück. Diese Familie besaß im Bereich der Karl- und Wermingser Straße sehr viel Grundbesitz. Den Milchsackschen Besitz erwarb der Bauunternehmer und Architekt Otto Schmidt, um dort 12 Häuser zu errichten, von denen das 1890 in Neurenaissance errichtete Geschäftshaus Nr. 4 unter Denkmalschutz steht.
Vor 1866 nannte man die Straße auch „Faule Gasse“. Hier flossen Regen- und Abwasser aus dem Bereich Wermingser- und Friedrichstraße hinunter zum Hohler Weg, um in den Baarbach zu gelangen. „Ful“ (= faul) bedeutet im Niederdeutschen auch schmutzig. Die „Faule Gasse“ erhielt nach dem Sieger der Schlacht an den Düppeler Schanzen von 1864, Generalfeldmarschall Prinz Friedrich Karl von Hohenzollern (1828–1885) den Namen Karlstraße. Friedrich Karl war ein Neffe von Kaiser Wilhelm I.

Quellen und Literatur

2019 im Auftrag des Stadtarchivs Iserlohn redigierter Auszug aus:
Holtmeier, Hermann; Reinertz, Manfred: Iserlohner Straßennamen erzählen, hrsg. vom Förderverein Iserlohner Museen e.V., Iserlohn 2009 (Beiträge zur Heimatkunde für Iserlohn und den märkischen Raum; Band 19)