Katzenpoth
Benennungsdatum
Frühere Bezeichnungen: „Kazenpfoth“ (Stadtplan 1790), „Auf’m Kattenpotte“ (Stadtplan 1829) und „Katzenpoth“ (Stadtplan 1866). Heutiger Name aus dem niederdeutschen „Kattenpoth“ vor 1790 volksläufig.
Lage
Stichstraße von der Unnaer Straße nach Südwest im Stadtkern Mitte // Straße in der Karte anzeigen
Erläuterung

Es gibt zwei Deutungen für diesen Straßennamen. „Poth“ bedeutet nach Woeste „eine Pfütze, in der man Katzen ersäufen möchte“. Die Straße lag zwischen Stadtmauer und Stadthäusern auf einem Raume, der früher teilweise zum Ablagern von Dünger und Holzvorräten benutzt wurde. Da dieses alte Stadtviertel nicht als das feinste und sauberste galt und hier das meiste Ungeziefer wie Mäuse und Ratten vertreten waren, muss diese Stadtgegend nur so von verwilderten Katzen gewimmelt haben.
Eine andere Erklärung des Bestimmungsworts erinnert an kriegerische Zeiten, als die Iserlohner sich noch mit Doppelhaken und Steinschleudern wehrten, denn „Cattus“ hieß die mittelalterliche Wurfmaschine und „Cattentöppe“ die Böller, die man damit verschoss. Diese Deutung harmoniert nicht so gut mit dem Grundwort „Poth“ für „kleine Wasserfläche“.
Der Katzenpoth verlief an der nordwestlichen Stadtmauer zwischen Wester- und Unnaer Tor, und vielleicht standen hier (wie in Soest) jene Wurfmaschinen. Der Katzenpoth war eine Sackgasse in Richtung Unnaer Straße und würde heute beim Parkhaus City liegen. Der heutige Katzenpoth ist somit nicht identisch mit dem Verlauf der alten Straße.
Die früher weit verzweigte Straße mit kleinen Fachwerkhäusern besteht heute aus den Rückseiten weniger hoher Wohn- und Geschäftshäuser. Trotzdem findet man hier ein seltenes Ensemble einer eingemauerten Fachwerkwelt.

Quellen und Literatur

2019 im Auftrag des Stadtarchivs Iserlohn redigierter Auszug aus:
Holtmeier, Hermann; Reinertz, Manfred: Iserlohner Straßennamen erzählen, hrsg. vom Förderverein Iserlohner Museen e.V., Iserlohn 2009 (Beiträge zur Heimatkunde für Iserlohn und den märkischen Raum; Band 19)