Rheinermark
Benennungsdatum
Name seit 20.01.1955 (H)
Lage
Straße zwischen Nordhauser Straße / Im Scherling und Alte Poststraße im Ortsteil Hennen (Rheinen) // Straße in der Karte anzeigen
Erläuterung

Alte Flurbezeichnung „Rheinermark“, „Auf der Rheinermark“. Die Rheinermark wird in alten Urkunden bereits 1453 und 1566 erwähnt, in denen die Hennener Kirche Anspruch auf Land in „Reinermark“ erhob. Die Erwähnung eines „acker“ auf der Rheinermark 1566 lässt allerdings vermuten, dass sie nicht überall bewaldet war. Nach den Hofesgeschichten von „Viele“ und „Hasenholl“ war der Nordhang der Rheinermarkhöhe schon im späten Mittelalter (15./16. Jh.) besiedelt. Die Rheinermark war seit alters her die Mark der Rheinener Bauern. Diese Mark war ursprünglich ganz mit Buchenwald, später mit einem Eichen- und Birkenwald bewachsen. Hier deckten die Bauern ihren jährlichen Holzbedarf.
Da die Erträge aus diesen Gemeindeeinheiten oder Marken sehr gering waren, ja meist maßlosen Verwüstungen unterlagen, hatte schon Friedrich der Große 1763 die Aufhebung der Marken und Teilung derselben unter die berechtigten Markenerben befohlen. In den Jahren 1797/98 wurde die Rheinermark aufgeteilt und stärker besiedelt.
An der Kreuzung Im Scherling / Rheinermark befindet sich das Haus Lehmufer (Rheinermark Nr. 4), das 1843 unter dem Namen „Kirchhoff-Lehmufer“ mit Gast- und Schankwirtschaft erwähnt wird. Später ist es über mehrere Generationen im Besitz der Familie Kirchhoff, aus der Wilhelm Kirchhoff, 1949 der Gründer des Heimat- und Kulturvereins Hennen, hervorging. Der am Haus vorbeiführende Weg wurde auch „Straße nach Limburg“ genannt. Bis zum Ersten Weltkrieg trug man auf einer Wiese unterhalb der Gaststädte „Am Lehmufer“ die Fußballspiele des 1912 gegründeten SC Hennen aus.
Die Letmather Freunde des Flug- und Segelsports konnten im März 1959 auf dem Fluggelände Rheinermark ihrem Sport nachgehen. Das Gelände des Flugplatzes war bis in die 30er Jahre des 20. Jh‘s mit dichtem Wald bewachsen.
1968 fasste der Gemeinderat den Beschluss, dass die Rheinermark selbstständige siebte Ortschaft innerhalb der großen Gemeinde Hennen wurde und nicht mehr zu Rheinen gehörte.

Quellen und Literatur

2019 im Auftrag des Stadtarchivs Iserlohn redigierter Auszug aus:
Holtmeier, Hermann; Reinertz, Manfred: Iserlohner Straßennamen erzählen, hrsg. vom Förderverein Iserlohner Museen e.V., Iserlohn 2009 (Beiträge zur Heimatkunde für Iserlohn und den märkischen Raum; Band 19)