Auf Haus Hennen
Benennungsdatum
Name seit 20.01.1955 (H)
Lage
Ortsteil Hennen, bogenförmige Seitenstraße vom Letteweg // Straße in der Karte anzeigen
Erläuterung

Bereits im frühen oder hohen Mittelalter liegen die Anfänge des Adelshauses bzw. der alten Wasserburg „Haus Hennen“. 1580 wurde Heinrich von Clodt (auch Kloet, Klodt, Kloit, Klodh) durch die Heirat mit Henriette von Westhove von dem Grafen von Limburg mit dem Hause Hennen belehnt.
Wo heute eine Siedlung steht, stand eine von drei Seiten durch einen Wassergraben, nach Norden durch den Steilabfall zur Ruhr geschützte Wehranlage mit Vorburg. Sie bildete eine für jene Jahrhunderte ziemlich starke Feste, vor welcher im Jahre 1673 sogar die Franzosen viele Leute verloren, als sie die Burg in einem Handstreich zu nehmen versuchten. Dabei wurden die Mauern stark beschädigt und alle Gebäude um Haus Hennen zerstört. Das Haus verlor im 18. Jh. immer mehr an Bedeutung und die Schuldensumme wuchs ins Unermessliche. Der Verfall des Hauses war nicht mehr aufzuhalten. Schon 1759 konnte man es „ohne Lebensgefahr“ nicht mehr betreten. 1793 war die Burg ganz zusammengefallen. 1873 begann man die letzten Burgreste von Haus Hennen zu beseitigen.
Nachdem 1873 das alte Haus Hennen abgerissen war, errichtete der Graf von Fürstenberg zu Herdringen den Nachfolgehof „Haus Hennen“ am Letteweg nahe der Einmündung in die 1846 neu angelegte „Aktienstraße“ (heute Hennener Straße).
Am 20.03.1945 fielen um 11.37 Uhr 38 Sprengbomben auf das Gebäude und die Umgebung des Gutes Hennen. Sämtliche Gebäude, Wohnhaus, Stallgebäude und Scheune lagen in Trümmern. Dabei wurden 5 Menschen getötet und die Gebäude zerstört. 1954 wurde am Ort des alten Adelssitzes die Siedlung „Auf Haus Hennen“ gebaut. Ein Teil des alten Burggeländes wurde 1979 ohne zwingenden Grund in Letteweg umbenannt.
1952 bis 1957 erfolgte die erste Baumaßnahme mit 67 Wohneinheiten.
1912 wurde auf einer Wiese am Haus Hennen das erste Fußballfeld des im selben Jahr gegründeten Vereins SC Hennen errichtet. Kurze Zeit später verlegte man den Spielbetrieb auf eine Wiese am Haus Lehmufer. Nachdem man inzwischen auf verschiedenen Wiesen gekickt hatte, wurde 1923 auf „Heetmanns Wiese“ auf „Haus Hennen“ ein großzügiges Sportgelände errichtet. Geldmangel im Inflationsjahr brachte die Arbeiten zum Erliegen, und zwischen 1925 und 1957 rollte der Ball im Rheinener Feld zwischen Rheinen und Hennen, wo man ein Wiesengelände zu einer Sportstätte herrichtete. Von 1952 bis 1957 wurde dann auf der 1923 aufgegebenen Sportstätte auf „Heetmanns Wiese“, auf der Flur „Hellendieken“, wo einstmals die Mühle von Haus Hennen stand, der neue Sportplatz als Naturstadion erbaut bzw. eingeweiht. Ein Jahr später erfolgte der Umbau von der Rasenfläche zum Aschenplatz.

Quellen und Literatur

2019 im Auftrag des Stadtarchivs Iserlohn redigierter Auszug aus:
Holtmeier, Hermann; Reinertz, Manfred: Iserlohner Straßennamen erzählen, hrsg. vom Förderverein Iserlohner Museen e.V., Iserlohn 2009 (Beiträge zur Heimatkunde für Iserlohn und den märkischen Raum; Band 19)

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