Gosengasse
Benennungsdatum
Name vor 1866 (vgl. Adressbuch 1866)
Lage
Fußweg zwischen Hans-Böckler-Straße und Westergraben im Stadtkern West // Straße in der Karte anzeigen
Erläuterung

Auch „Gänsegasse“ genannt. Die Gosengasse ist die traditionelle Fußgängerverbindung zwischen dem Stadtmauerzwinger und der Baarbachbleiche. Sie führt vom Westergraben zur Hans-Böckler-Straße (früher „Im Grünthal“ und später „Hagener Chaussee“). Sie wurde auch von den Bürgern benutzt, die ihre Gänse zum „Gozenbrink“, den Wiesen am Dördel, trieben und zum Wasser des Baarbachs. Im Norddeutschen sagt man heute noch zu Gans „Goos“.
Bereits 1426 wird der Gozenbrink erwähnt „Ut eynen garden, dey leget by dem weghe tom Gozebrinke“. Ob es sich bei dem „weghe“ um die Gosengasse handelt, bleibt offen, ist aber anzunehmen. Sie ist die einzige Gasse im historischen Stadtzentrum, die seit Jahrhunderten fast unverändert geblieben ist.
In dem großen Garten ostwärts der Gosengasse steht der älteste Ginkgo-Baum Iserlohns. Er wurde vermutlich von dem verdienstvollen Friedrich Franz (1804–1864) gepflanzt, der ab 1836 Bürgermeister Iserlohns war und in dem Haus Westergraben Nr. 5 wohnte (jetzt Metallwarenfabrik Giese, Hans-Böckler-Straße Nr. 7 a).

Quellen und Literatur

2019 im Auftrag des Stadtarchivs Iserlohn redigierter Auszug aus:
Holtmeier, Hermann; Reinertz, Manfred: Iserlohner Straßennamen erzählen, hrsg. vom Förderverein Iserlohner Museen e.V., Iserlohn 2009 (Beiträge zur Heimatkunde für Iserlohn und den märkischen Raum; Band 19)

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