Kalthofer Straße
Benennungsdatum
Frühere Bezeichnungen: „Provinzialstraße“ (vor 1955) und „Iserlohner Straße“ (20.01.1955) (H). Heutiger Name seit 21.10.1975 (I b)
Lage
Straße zwischen In der Helle und der Barendorfer Straße im Ortsteil Kalthof // Straße in der Karte anzeigen
Erläuterung

Benannt nach der Kalthofer „Huowe“ = Hof (später Gehöftgruppe) im östlichen Teil der Gemeinde Hennen, einer im Hochmittelalter märkischen Exklave zwischen kölnischem und limburgischem Territorium. Nach einer Notiz von 1410 über eine verlorene Urkunde des 13. Jahrhunderts hat der Graf von Limburg seine Rechte an der „Kalthove“ an den Grafen von der Mark abgetreten. Kurz nach 1392 werden die Markenrechte des Grafen von der Mark über den Kalthoff erwähnt.
Die Bauernschaft Kalthof gehörte einst zum Kirchspiel Hennen (Grafschaft Limburg), dann aber politisch zum Kelleramt Altena, d. h. zur Grafschaft Mark.
Seit dem Übergang an die Grafen von der Mark um 1300 war Kalthof Domänengut. Es wurde als Direktbesitz des Landesherrn dem zur Versorgung der Burg Altena eingerichtetem Kelleramt zugeordnet, obgleich es eine weit entfernte Exklave war, bis es 1693 dem Amt Iserlohn zugeordnet wurde.
Vermutlich ist die Deutung der „Koldhuawe“ als „Hof an der Grenze“ die richtige. Kalthof gehörte – zumindest seit dem Ende des 14. Jh‘s – nicht mehr zur Grafschaft Limburg. Aber als märkische Exklave lag es mitten im Limburger Hoheitsgebiet.
Die Kalthofer Straße ist eine Hauptverbindungsstraße (B 233) von Iserlohn nach Schwerte. Sie endet in der Helle. Vor Erreichen der Ortschaft Kalthof liegt das alte Zollhaus als Grenzort der Grafschaft Mark und der Grafschaft Limburg.
Der Fußweg nach Kalthof war lange so schlecht, dass er noch bis 1830 über längere Strecken u. a. beim Haus Ortlohn und Haus Weingarten durch das Baarbachbett verlief.
1844 entstand die Straße von Iserlohn durch das Baartal über Kalthof nach Langschede. Hier fuhr auch die Postkutsche von Iserlohn nach Schwerte durch Kalthof.
An der Ecke Mühlenstraße / Kalthofer Straße befindet sich „die Post“. Aus der ehemaligen Posthalterei wurde ein Postamt.

Quellen und Literatur

2019 im Auftrag des Stadtarchivs Iserlohn redigierter Auszug aus:
Holtmeier, Hermann; Reinertz, Manfred: Iserlohner Straßennamen erzählen, hrsg. vom Förderverein Iserlohner Museen e.V., Iserlohn 2009 (Beiträge zur Heimatkunde für Iserlohn und den märkischen Raum; Band 19)

drucken