Lechschotte
Benennungsdatum
Name seit 09.12.1912 (I c)
Lage
Stichweg von der Kalkstraße nach Südwesten im Ortsteil Ackenbrock // Straße in der Karte anzeigen
Erläuterung

Am verhältnismäßig steilen Abhang des Düsings erhebt sich die Höhe der Lechschotte, früher „Lichtschottens“ genannt. Mit „Losch“, „Lesch“ bezeichnete man klein geschlagene Kohlen, welche beim Schmelzen auf die Schlacke geworfen werden. Im Mittelhochdeutschen bedeutet „lech“ die „Schlacken, die sich beim Stahlmachen im Feuer am Stahl anhängen“. Vermutlich stimmen hier beide Deutungen, da sie fast dasselbe aussagen. Unterhalb des Eisernen Kreuzes befindet sich die Kreuzhöhle. Wohl möglich, dass man hier im Altertum auch Eisenerz fand, das man auf der Anhöhe gleich in den Rennfeuern zum Schmelzen brachte, um es weiter zu verarbeiten. Dadurch glühte die Bergkuppe (siehe Glüsing), was auch den alten Namen „Lichtschottens“ erklären würde. Andererseits könnte die Silbe „lech“, früher „leg“ mit „lak“, „laeke“ = Grenze zusammenhängen. Demnach galt die Lechschotte als Grenzberg zur Grafschaft Limburg (seit dem 13. Jh.) und als Grenzberg in der noch älteren Iserlohner „Obersten Mark“ (Schulte I, S. 67). Mit „schotten“ war vermutlich früher auch ein eingehegter Berg, Felsen oder Anhöhe gemeint, was in diesem Falle auch zutreffen würde. So würde die Übersetzung des Namens „Lechschotte“ so viel wie „abgezäunter Berg, auf dem die Schlacken glühen“ lauten. Am Südwestende der Lechschotte befindet sich seit 1816 das denkmalgeschützte „Eiserne Kreuz“, eines der frühesten Kriegerdenkmale Deutschlands. Es ist das einzige seiner Art in Deutschland. Es soll an die Freiheitskriege mit der Beendigung der Franzosenherrschaft (1813) in Deutschland erinnern.

Quellen und Literatur

2019 im Auftrag des Stadtarchivs Iserlohn redigierter Auszug aus:
Holtmeier, Hermann; Reinertz, Manfred: Iserlohner Straßennamen erzählen, hrsg. vom Förderverein Iserlohner Museen e.V., Iserlohn 2009 (Beiträge zur Heimatkunde für Iserlohn und den märkischen Raum; Band 19)

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