Oeger Straße
Benennungsdatum
Zwischenzeitliche Bezeichnung „Straße der SA“(1937–1945). Heutiger Name seit 29.04.1904 (L)
Lage
Ortsteile Letmathe und Genna, zwischen Hagener Straße und Stadtgrenze Hagen-Oege // Straße in der Karte anzeigen
Erläuterung

Die Straße führt zum Hohenlimburger Stadtteil Oege. „Oege“ bezeichnet wie „Aue“ einen Ort am Wasser.
In einem Reisebericht von Prof. Wilhelm Lampadius aus dem Jahre 1810 ist an der Oeger Straße von einem „Verlobungseck“ die Rede.
Am 02.09.1845 wurde auf dem sog. „Weidekamp“ der kath. Friedhof geweiht und 1856 unmittelbar daneben der evangelische. Östlich der Kirche lagen an dieser Straße der Schafstall des Gutshofs Haus Letmathe und später die erste kath. Schule.
Friedrich Wilhelm Ebbinghaus, seit 1812 Besitzer des Hauses Letmathe, gründete 1818 an einem Wasserarm der Lenne eine Papiermühle, zunächst für Handbetrieb, seit 1844 mit aus Frankreich bezogenen Papiermaschinen. Dieses Werk (Oeger Straße Nr. 47) gehörte im 19. Jh. zu den größten Papierfabriken in Deutschland.
1945 war in der Villa der ehem. Papierfabrik ein Ausweichkrankenhaus und ab 1946 das erste Letmather Altenheim für 50 Bewohner untergebracht.
Denkmalgeschützt ist das Bauensemble Oeger Straße Nr. 73, 77, 79, das nach 1910 im neubarocken Stil errichtet wurde. Ebenso denkmalgeschützt ist das Haus Nr. 11.
Die Bezeichnung „Straße der SA“ wurde gewählt, weil sich hier (bei der ehem. Firma Mickenbecker) ein Heim der SA befand (SA = Sturmabteilung = Kampftruppe der NSDAP). Das Wohnhaus Nr. 25 war früher eine Fingerhutsmühle.

Quellen und Literatur

2019 im Auftrag des Stadtarchivs Iserlohn redigierter Auszug aus:
Holtmeier, Hermann; Reinertz, Manfred: Iserlohner Straßennamen erzählen, hrsg. vom Förderverein Iserlohner Museen e.V., Iserlohn 2009 (Beiträge zur Heimatkunde für Iserlohn und den märkischen Raum; Band 19)

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