Scheffelstraße
Benennungsdatum
Frühere Bezeichnungen a) Nordwestteil „Düingser Weg“ (vor 1976), b) Ostteil „Düingser Straße“ (vor 1972; Adressbuch Hemer). Heutiger Name seit 03.10.1975 (I e)
Lage
Stichstraße von der Seilerseestraße nach Südwest in Richtung Kläranlage Düingsen // Straße in der Karte anzeigen
Erläuterung

Dieser alte Weg längs des Caller Baches führte bis zum Bau der Baarstraße (1833–1844) nur nach Düingsen, wurde aber später für den öffentlichen Verkehr bis zur Baarstraße geöffnet.
Der Straßenname erinnert an die hiesige alte Flurbezeichnung „An den sechs Scheffeln“. Ein Scheffel war ein altes deutsches Hohlmaß, z. B. für rund 50 Liter Getreide. Mit „Scheffel“ wurde auch die Größe einer Feldfläche bezeichnet, für deren Bestellung ein Scheffel Saatgetreide notwendig war, also je nach Bodengüte 0,2 bis 0,4 ha.
Dieses alte Hohlmaß ist, wie bei der Bezeichnung „Saatweg“, als Namensgeber möglich.
Im Jahre 1888 wird zum ersten Mal die Schnallen- und Stiftefabrik Wilhelm Hanebeck in Düingsen erwähnt.
Diese alte Firma an der Scheffelstraße Nr. 5 schloss 1997 ihre Pforten. An ihre Stelle trat 1981 die Firma Karl Lenz GmbH & Co. KG, die im Jahre 1930 in der Sporenstraße Iserlohn gegründet worden war.
Seit 1964 betreibt die Ruhr-Wasserwirtschaft-Gesellschaft mbH (RWG) an der Scheffelstraße eine zentrale Entgiftungsanlage (ZEA). Hier wurden bis 2003 flüssige Abfälle aus der Metall be- und –verarbeitenden Industrie entsorgt. Heute werden die Abfälle wieder aufbereitet, sodass die Rohstoffe  wiederverwendet werden können.

Quellen und Literatur

2019 im Auftrag des Stadtarchivs Iserlohn redigierter und ergänzter Auszug aus:
Holtmeier, Hermann; Reinertz, Manfred: Iserlohner Straßennamen erzählen, hrsg. vom Förderverein Iserlohner Museen e.V., Iserlohn 2009 (Beiträge zur Heimatkunde für Iserlohn und den märkischen Raum; Band 19)

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