Sundernallee
Benennungsdatum
Name schon 1912 im Stadtplan
Lage
Straße zwischen Mendener- und Westfalenstraße im Gebiet von Wermingsen // Straße in der Karte anzeigen
Erläuterung

Die Sundernallee verbindet die Westfalenstraße mit der Mendener Straße und erinnert in ihrem Namen an Wälder, die aus der „Gemeine Mark“ = Waldgemeine Iserlohn „ausgesondert“ wurden. In den ältesten Zeiten waren vermutlich jene Wälder so bezeichnet, die Herren mit Einfluss zu Sonderzwecken nutzen wollten. Die „Sundern“ waren sogenannte Herrendistrikte, zumeist aus Hochwald bestehend, aus dem der jeweilige Besitzer sein Bau- und Brennholz nach Belieben entnehmen konnte.
In der Flurkarte von 1829 ist zwischen dem Wiesengrund und der Schulstraße ein größeres Waldstück als „Sondern“ eingezeichnet. Hierbei handelt es sich vermutlich um das „Caller Sundern“.
Erstmalig wird das Caller Sundern in Urkunden am 19. Mai 1460 erwähnt. Waren Eicheln und Bucheckern gut gediehen, durfte man in das Caller Sundern 60 Schweine eintreiben, um sie dort zu mästen. Zur Zeit der dort herrschenden Familie von Calle teilte sie sich das Sundern mit dem Kapitel des Patroklistifts Soest. Das Kapitel beanspruchte die Mastgerechtigkeit für 40 Schweine, während zwei weitere Pächter je 10 Schweine eintreiben durften. Häufig kam es zu Streitigkeiten, weil dort zu viel Vieh gemästet wurde. In schlechten Jahren verkaufte das Soester Domkapitel die Mast an die Pächter.

Quellen und Literatur

2019 im Auftrag des Stadtarchivs Iserlohn redigierter Auszug aus:
Holtmeier, Hermann; Reinertz, Manfred: Iserlohner Straßennamen erzählen, hrsg. vom Förderverein Iserlohner Museen e.V., Iserlohn 2009 (Beiträge zur Heimatkunde für Iserlohn und den märkischen Raum; Band 19)

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