Werner-Jacobi-Platz
Benennungsdatum
Name seit 12.12.1988 (I b)
Lage
Platz im Stadtkern Mitte // Straße in der Karte anzeigen
Erläuterung

Dieser Platz entstand zusammen mit dem (technischen) Rathaus II über einem Kaufhaus- Komplex westlich vom neuen Rathaus. Der Werner-Jakobi-Platz ist durch eine Brücke mit der Innenstadt verbunden.
Werner Jakobi (1907–1970) entstammt einer gutbürgerlichen Familie. Sein Vater war Bürgermeister von Langendreer und seine Mutter, eine Jüdin, war gebürtige Iserlohnerin. Jacobi studierte Rechts- und Staatswissenschaften und legte 1931 die erste juristische Staatsprüfung ab. Während des Dritten Reiches wurde Jacobi, der engagierter Sozialdemokrat war, aus dem Staatsdienst entlassen. Er fungierte als Kontaktmann zwischen der illegalen Dortmunder Sozialdemokratie und dem Exilvorstand der SPD in Prag. 1937 wurde er von der Gestapo verhaftet. Damit begann ein Leidensweg, der ihn durch verschiedene Zuchthäuser und Konzentrationslager führte und erst am 11.4.1945 endete, als die Amerikaner ihn befreiten. Schon am 20.7.1945 ernannte ihn die Militärregierung zum Landrat des Landkreises Iserlohn. Am 18.10.1946 wählte ihn der Rat der Stadt zum Oberbürgermeister von Iserlohn, dem ersten frei gewählten Stadtoberhaupt nach dem Zweiten Weltkrieg. Dieses Amt übte Jacobi bis Ende Oktober 1948 aus. Für seine Verdienste wurde Werner Jacobi 1968 mit dem Großen Bundesverdienstkreuz ausgezeichnet. Mit der Bronzeskulptur „Lebensfreude“ des Bildhauers Prof. Karl-Henning Seemann wird der Werner-Jakobi-Platz belebt.

Quellen und Literatur

2019 im Auftrag des Stadtarchivs Iserlohn redigierter Auszug aus:
Holtmeier, Hermann; Reinertz, Manfred: Iserlohner Straßennamen erzählen, hrsg. vom Förderverein Iserlohner Museen e.V., Iserlohn 2009 (Beiträge zur Heimatkunde für Iserlohn und den märkischen Raum; Band 19)

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