Die Dortmunderin Annelise Kretschmer (1903–1987) gehört zu den bedeutenden deutschen Fotografinnen des 20. Jahrhunderts. Als eine der ersten Frauen in Deutschland, die ein Fotoatelier eröffneten, fand Annelise Kretschmer bereits in den späten 1920er Jahren international Anerkennung. Sie nahm an wichtigen Ausstellungen des noch jungen Mediums Fotografie teil, wie der „Film und Foto“ in Stuttgart und konnte in Zeitschriften publizieren. Die NS-Zeit bedeutete für Kretschmer, die einen jüdischen Vater hatte, nicht nur persönlich sondern auch beruflich einen großen Einschnitt. In der Nachkriegszeit wurde sie eine feste Größe im Dortmunder Kulturleben. Sie porträtierte zahlreiche Kulturschaffende, Industrielle und Wissenschaftler:innen. Kretschmer entwickelte eine bildnerische Sprache, mit der sie die Persönlichkeit des Menschen einfangen konnte. Ihre Porträt-Aufnahmen sprechen durch ihre Unmittelbarkeit an und berühren. Sie schafft eine Situation des direkten Kontaktes zwischen Betrachtenden und fotografischem Abbild.
Die Ausstellung kann noch bis einschließlich 27.10. zu den Öffnungszeiten des Stadtmuseums besichtigt werden.
Weitere Informationen: https://www.iserlohn.de/kultur/museen/stadtmuseum-iserlohn/sonderausstellung