100 Jahre Seilersee

Ausstellung von Stadtarchiv und Stadtmuseum Iserlohn

Vor 100 Jahren erhielt die Waldstadt Iserlohn eine neue Attraktion, die sich rasch zu einem beliebten Ausflugsziel entwickelte: Die „Callerbachtalsperre“, seit 1914 kurz Seilersee genannt, wurde fertiggestellt.

Das 100-jährige Bestehen des Seilersees ist Anlass für das Stadtmuseum und das Stadtarchiv Iserlohn mit der Ausstellung an die Geschichte der Talsperre zu erinnern. Vom 14. September bis zum 9. November 2014 wird im Stadtmuseum Iserlohn anhand von historischen Plänen, Fotografien, Ansichtspostkarten, Dokumenten und Objekten ein Überblick zur Entstehung und Entwicklung des Seilersees und seines Umfelds geboten. Begleitend dazu zeigt das Stadtarchiv Iserlohn in der Ausstellung „Gruß vom Seilersee“ Ansichtspostkarten des Seilersees aus 100 Jahren.

Kurze Geschichte des SeilerseesUm 1900 kam in Iserlohn die Idee auf, für die Kanalisation der sich ausdehnenden Stadt den Caller Bach aufzustauen, um eine Kläranlage zu betreiben. Aber auch die Verschönerung der Landschaft und die Schaffung neuer Freizeitmöglichkeiten spielten von Beginn an eine Rolle.Vor dem Bau der Talsperre war das Tal des Caller Baches keine unberührte Naturlandschaft. Die Wasserkraft des Caller Baches diente seit Jahrhunderten dem Betrieb von Drahtrollen und Schleifmühlen. Außerdem hatten sich zwischen Caller Bach, Bömberg und Hemberg im 19. Jahrhundert mehrere Ziegeleien etabliert. Der Bau der sogenannten „Callerbachtalsperre“ von 1912 bis 1914 veränderte die Landschaft: Die Ziegelei Welke und ein Wohnhaus (ehemalige Nadelfabrik) verschwanden.1912 wurde mit den Bauarbeiten begonnen. Die Talsperre, der städtische Gremien nach der Fertigstellung 1914 den Namen „Seilersee“ gaben, hat einen Inhalt von ca. 350.000 bis 500.000 m³ und eine Wasserfläche von ca. 13 ha.Im Laufe der Jahrzehnte wurden immer wieder Veränderungen vorgenommen. So gestaltete man z. B. die schon seit 1930 nicht mehr betriebenen Klärteiche unterhalb des Seilersees Anfang der 1960er Jahre zum Naherholungsgebiet „Unterer Seilersee“ um. Den markantesten Einschnitt in den Seilersee und seine Umgebung stellt aber die Autobahnbrücke dar, die 1973 bis 1976 im Zuge des Ausbaues der A 46 über dem Seilersee errichtet wurde.Der Seilersee entwickelte sich rasch für die heimische Bevölkerung und Bewohner des nahegelegenen Ruhrgebiets zu einem beliebten Ort der Erholung und Freizeitgestaltung. Kurz nach der Anlage des Sees entstanden die „Kaiser-Wilhelm-Anlagen“ mit verschiedenen Sportstätten. Auf dem See konnte man seit 1914 Boot fahren und im Winter eislaufen. Gaststätten und Hotels nutzten die Attraktivität der Talsperre. In der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts wurde der Seilersee als Naherholungs- und Freizeitgebiet weiter aufgewertet.Heute befinden sich am Seilersee große Sportanlagen wie das Seilerseestadion, die Eissporthalle, das Seilerseebad und das Freibad Schleddenhof. Auch nach 100 Jahren bleiben der Seilersee und sein Umfeld ein für die Stadt Iserlohn wichtiges Gebiet mit Potentialen, Chancen und Herausforderungen.


Informationen zu den Ausstellungen:

100 Jahre Seilersee
Ausstellung von Stadtarchiv und Stadtmuseum Iserlohn
Stadtmuseum Iserlohn, Fritz-Kühn-Platz 1
Öffnungszeiten: Di. bis So. 10 bis 17 Uhr, Do. 10 bis 19 Uhr

„Gruß vom Seilersee“
Der Seilersee auf Ansichtspostkarten
Stadtarchiv Iserlohn, Theodor-Heuss-Ring 5
Öffnungszeiten: Di. und Mi. 8 bis 16 Uhr, Do. 8 bis 18 Uhr


Stadtarchiv Iserlohn in der "Alten Post"
Theodor-Heuss-Ring 5
58636 Iserlohn
Tel.: 02371 / 217-1921
Fax: 02371 / 217-2982
E-Mail: archiv@iserlohn.de

Öffnungszeiten:
Dienstag und Mittwoch 8-12 und 13-16 Uhr
Donnerstag 8-12 und 13-18 Uhr

Leiter des Stadtarchivs:
Dipl.-Archivar Rico Quaschny

Anfahrtsskizze
 

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www.archive.nrw.de