Kirschblütenweg
Benennungsdatum
Frühere Bezeichnung „Alter Postweg“ (Adressbuch 1956). Heutiger Name seit 07.10.1975 (I e)
Lage
Straße im Ortsteil Sümmern zwischen Laventiestraße und Schützenstraße // Straße in der Karte anzeigen
Erläuterung

Dieser Weg wird indirekt zum ersten Mal in einer Urkunde über die Einsetzung des Heinrich von Sümmern zum Verwalter der domkapitularischen Herrschaft Sümmern im Jahre 1351 erwähnt. Der Weg von Unna und Langschede nach Sümmern, der in späterer Zeit als „Landstraße“ bezeichnet wird, führte von hier in südlicher Richtung weiter über Griesenbrauck in der Gemeinde Calle, über den Hemberg (Immermannstraße) auf die Garten- und die Unnaer Straße nach Iserlohn.
Der Kirschblütenweg nannte sich früher „Postweg (ab 25.5.1948), ab 9.12.1963 „Alter Postweg“ und trägt seit dem 7.10.1975 seinen heutigen Namen. Dieser Teil der alten Landstraße von Iserlohn über Sümmern und die Sümmerheide nach Langschede erhielt seinen alten Namen wohl deshalb, weil in der Zeit von 1732 bis 1782 ein Boten- / Reitpostkurs von Iserlohn nach Hamm auf diesem Weg verlief. Am 4.10.1834 wurde ein Wegebereisungsprotokoll erstellt, um die Zustände der Hauptwege zu erfassen. In diesem heißt es: „Die Strecke von Griesenbrauck bis vor Sümmern beim Bomhütters Haus führt willkürlich ohne bestimmte Richtung über Gemeinheitsgrundstücke, ist uneben, sumpfig und in sehr mangelhaftem Zustand. Die Unbestimmtheit des Weges muss aufgehoben werden“. Diese bisherige Hohlstraße musste verlassen und in doppelter Länge ersetzt werden; die heutige Schützenstraße entstand.
Sümmern genoss Mitte des 19. Jh‘s einen guten Ruf als Garten- und Obstbaugemeinde. Besonders war es wegen seiner Kirschen bekannt, was ihm den Ruf „Kirsch-Sümmern“ oder „Kirschblütendorf“ einbrachte.
Etwa in der Mitte des Weges (Nr. 18) liegt der renovierte und denkmalgeschützte Hof Bomnüter, ein bäuerliches Denkmal. Es ist in seiner Bauweise charakteristisch für das südliche Sauerland. Auch hinter dem Postamt liegt an der Straße ein sehr schönes altes Fachwerkhaus. Die ev. Kirchengemeinde errichtete am Kirschblütenweg 1967 ihre Kreuzkirche. Das Wohnhaus der Familie Sinn  am heutigen Kirschblütenweg Nr. 4 wurde nach einer heute entfernten, aber noch vorhandenen Türinschrift 1769 erbaut und zählt zu den ältesten noch erhaltenen Gebäuden Sümmerns.

Quellen und Literatur

2019 im Auftrag des Stadtarchivs Iserlohn redigierter Auszug aus:
Holtmeier, Hermann; Reinertz, Manfred: Iserlohner Straßennamen erzählen, hrsg. vom Förderverein Iserlohner Museen e.V., Iserlohn 2009 (Beiträge zur Heimatkunde für Iserlohn und den märkischen Raum; Band 19)

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