Hier kommen gleich zwei Namensgeberinnen in Betracht: Luise, Königin von Preußen (1776-1810) und Prinzessin von Mecklenburg-Strelitz, heiratete 1793 den späteren König Friedrich Wilhelm III. von Preußen. Sie war die Mutter von Kaiser Wilhelm I. und wurde wegen ihrer Güte und Schlichtheit vom Volke verehrt.
Aber auch die Letmatherin Luise Vieler kommt als Namensgeberin in Frage. Die als Wohltäterin geltende Luise Vieler war die Gattin des Gründers des Aluminiumwerks Vieler. Die Ostseite der Luisenstraße besteht aus Fabrikbauten, der Keimzelle der Firma Vieler International (gegründet 1913, jetzt Breslauer Straße). Hier stand das Wohnhaus der Luise Vieler bzw. der Bauernhof Vieler (Niederhof), Gennaer Straße Nr. 66.
Welche Luise nun als Namenspatronin der Letmather Straße in Betracht kommt, muss im Dunkeln bleiben. Die Benennung nach Luise Vieler hat sich bei den Lethmather Heimatfreunden eingeprägt.
Als Verlängerung der Luisenstraße ging schon 1788 eine Fußgängerbrücke über die Lenne. Diese wurde 1909 wegen Baufälligkeit abgebrochen und im selben Jahr durch eine neue, durch Spenden finanzierte Holzbrücke ersetzt. Diese stand bis 1961 und wurde 1962 durch eine 2,50 m breite Stahlbetonbrücke abgelöst. Im Jahr 2007 bedurfte die Brücke einer gründlichen Renovierung.
Die im 3. Reich erfolgte Umbenennung in „Lützowstraße“ geschah zur Erinnerung an den Preußischen Generalmajor Ludwig Adolf Wilhelm Freiherr von Lützow (18.05.1782-06.12.1834). Er ist vor allem durch das nach ihm benannte Freikorps, die „Schwarzen Jäger“, bekannt worden.
Auch im Iserlohner Stadtkern gab es eine Luisenstraße, die sich früher auch „Heldsgasse“ nannte. Sie ist heute ein Teil des Theodor-Heuss-Ringes und verlief von der Mendener Straße bis zum Nolten.
2019 im Auftrag des Stadtarchivs Iserlohn redigierter Auszug aus:
Holtmeier, Hermann; Reinertz, Manfred: Iserlohner Straßennamen erzählen, hrsg. vom Förderverein Iserlohner Museen e.V., Iserlohn 2009 (Beiträge zur Heimatkunde für Iserlohn und den märkischen Raum; Band 19)